Rezension

Getrieben von Hass und Rachegelüsten ...

Die Fesseln des Bösen - Jean-Christophe Grangé

Die Fesseln des Bösen
von Jean-Christophe Grangé

Bewertet mit 3 Sternen

Commandant Stéphane Corso wird mit der Lösung eines Falles beauftragt, der an Brutalität kaum zu überbieten ist. Zwei junge Tänzerinnen werden tot, gefesselt und grausam entstellt aufgefunden. Die Fesselungen entspringen der sogenannten Bondage Technik. Wer hier jedoch ein Buch wie „Fifty Shades of Grey“ erwartet, wird entsetzt sein, wenn er hört, was der talentierte Hörbuchsprecher Martin Keßler ihm da vorliest … Corso, ein Polizist, der selbst schon in tiefe menschliche Abgründe geschaut hat und auch ein Menschenleben auf dem Gewissen hat, scheint genau der richtige Mann für den Job der Mörderjagd. Verbissen kämpft er sich ran an den vermeintlichen Täter und verfolgt den Maler Sobiesky bis er ihn am Boden glaubt. Was ist Sobieskys Motiv? Ist er einfach nur ein perverser alter Mann oder steckt mehr hinter der Mordserie, die ihresgleichen in der Geschichte der Pariser Polizei zu suchen scheint …

Ich möchte in meiner Meinung zu diesem Buch gleich ehrlich sein. Mir war es zu brutal in seinen grafischen Schilderungen und ich bin in der Hinsicht sonst eigentlich nicht so empfindlich. Täter und Polizei stehen sich hier in ihrer Gewalttätigkeit in nichts nach. Ich wage zu bezweifeln, dass ein Mann wie Corso es mit seinen Methoden je so weit bei der Kriminalpolizei gebracht hätte. Dennoch fängt das Buch, wenn man es in drei Teile teilt, im ersten Drittel spannend an. Sobald man über das Entsetzen ob der Gewalt hinweg ist, ist es durchaus fesselnd geschrieben. Im zweiten Drittel verliert es dann schnell an Fahrt und im letzten Drittel nochmal so richtig zuzulegen. Das Ende war für mich gut und überraschend, konnte mich aber nicht ganz mit dem Rest versöhnen. Die sprachliche Leistung, die Keßler beim Vortragen leistet, ist absolut großartig. Ich gebe dem Buch drei von fünf möglichen Sternen.