Rezension

Gewalt und gewalttätige Organisationen, zuviel für ein Jugendbuch

Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 2 - Spiel im Schatten (Bände 4-6) - Andreas Suchanek

Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 2 - Spiel im Schatten (Bände 4-6)
von Andreas Suchanek

Die Hoffnung stirbt immer zu letzt. Da mir der Vorgänger nicht all zu sehr gefiel, gab ich seinem Nachfolger wenigstens die Chance mich vielleicht doch zu überzeugen. Daraus wurde leider nix. Ich bekam das Buch als Rezensionsexemplar aus einer Leserunde und wollte es nicht einfach ungelesen liegen lassen nur weil der erste Teil nicht ganz meins war.
Nachdem wir im 1. Buch schon einige Rätsel konnten, geht es im 2. Teil munter so weiter. Die 4 suchen noch immer den Mörder von Marietta King und stoßen dabei sehr oft auf die Untergrundmächte die ihre Stadt regieren.
In diesem Teil kommen sie dem Kind von Marietta King auf die Schliche und erfahren wer sie adoptiert hat. Doch dies ist nicht so leicht da im Schulgebäude eine Geiselnahme ist und das gerade am Tag der Gründung der Stadt. Leider endet das Buch kurz bevor wir erfahren ob eine Bombe die Schule zerstört oder ob sie doch noch rechtzeitig entsichert werden kann.
Die Charaktere im Buch werden immer mehr und sind manchmal nicht gleich zu zuordnen. Gerade wenn es um die Organisationen in der Stadt geht, war ich manchmal überfragt und konnte manche Personen nicht sofort zu ordnen. An unterschiedlichen Charakteren mangelt das Buch allerdings nicht, diese wollen sich aber nicht mit der Stadt vereinbaren in der sie leben. Dazu aber gleich noch mehr. Allgemein war der Teil an skrupellosen und gefährlichen Charakteren höher als der von normalen Personen im Buch. 
Die Stadt in der die 4 leben erinnert mich noch immer an Gotham-City aus den Batman-Filmen. Die Stadt, die sich immer noch wie ein Dorf anfühlt, ist überschwemmt von Bösewichten, die hier anscheinend freie Hand haben. Dies wirkt alles dermaßen unrealistisch das sich kein klares Bild, von den Vorgängen ,bilden lassen wollte. Mein Kopf-Kino sprang einfach nicht an.
Auch diesmal ist der Gewaltfaktor wieder sehr hoch und mit der Zeit fragte ich mich ob der Autor seine Figuren gerne leiden sieht. Denn wer lässt es zu das auf 16-Jährige geschossen wird oder sie in regelmäßigen Abständen Krankenhausreif geschlagen werden. Dies dann als Jugendbuch zu verkaufen finde ich nicht gerade passend.
Etwas was mir zwischendurch auffiel war, das manche Sätze oder gar Textabschnitte aus den vorherigen Büchern in jenes übernommen wurden. Dies irritierte mich teils sehr.
Der Schreibstil des Buches ist ok obwohl es wieder sehr störte wenn in einem Textabschnitt 3 Charaktere eingebaut wurden und es keinen Hinweis darauf gab, das man jetzt aus der Sicht von jemand anderes die Geschichte weiterverfolgt. Hier wäre es besser wenn man Zeichen oder gar den Namen der aktiven Person als kleine Überschrift einsetzen würde. Durch die dauerhafte Action im Buch will sich auch keine Spannung aufbauen.
Dies wird wohl mein letzter Teil der Serie sein, den ich gelesen habe, da mir die Serie einfach nicht zusagt. Mir fehlt es einfach an allen, was sehr schade ist, da das Buch eigentlich großes Potenzial hat.