Rezension

Gewaltiger Cliffhanger!

Plötzlich Prinz - Das Schicksal der Feen - Julie Kagawa

Plötzlich Prinz - Das Schicksal der Feen
von Julie Kagawa

Als Ethan Chases Schwester Meghan, Herrscherin über das Feenreich Nimmernie, ihre Familie in der Menschenwelt besucht, ist Ethan sofort klar, dass etwas nicht stimmt: Sein Neffe Keirran ist spurlos verschwunden. Voller Sorge macht Ethan sich gemeinsam mit seiner Freundin Kenzie auf die Suche nach ihm und schon bald stellt sich heraus, dass Keirran für seine große Liebe Annwyl, eine vom Sommerhof verbannte Fee, nicht nur sich selbst, sondern das gesamte Feenreich in Gefahr gebracht hat…

Das Cover von Plötzlich Prinz – Das Schicksal der Feen ist ganz im Stil des Vorgängerbandes sowie der Plötzlich Fee – Reihe von Julie Kagawa gehalten, weshalb es mit diesen eine schöne Einheit im Regal bildet. Dass Artwork rund um das große Auge, welches den Mittelpunkt des Covers bildet, spricht einen außerdem sofort an, besonders in der Kombination mit dem Sonnenuntergangsorange, in dem der Umschlag daherkommt: Ein echter Eye-Catcher also.

Der Schreibstil von Julie Kagawa ist wie gewohnt einfach zu lesen, weshalb man das Buch gut innerhalb weniger Tage verschlingen kann, aber auch die Beschreibungen der Szenerie lassen nicht zu wünschen übrig, sodass eine dichte Atmosphäre geschaffen wird, in die der Leser eintauchen kann.

Neben den fantastischen Fantasyelementen und fulminanten Kämpfen ist jedoch auch Kenzies Krebserkrankung wieder ein Thema, welches von der Autorin mit sehr viel Feingefühl behandelt wird. So können vor allem junge Leser behutsam an dieses wichtige Thema herangeführt werden und sich damit in einer sicheren Umgebung auseinandersetzen. Zudem fungiert es gewissermaßen als Verankerung in der Realität in einer derart fantasiegeladenen Geschichte. Somit droht der Tod außerdem nicht nur in Form von Monstern und Kämpfen, was auch die ruhigeren Episoden der Story noch gefährlich wirken lässt. Daher ist es auch besonders schön zu sehen, wie Ethan nach einigen Fehlern im Umgang mit Kenzie endlich lernt, wie er sie richtig behandeln sollte und er ihr in seinen guten Absichten nicht immer wieder noch mehr Schmerz zufügt. Durch ihr selbstbestimmtes, starkes Auftreten nimmt Kenzie daher auch die Rolle einer Vorbildfigur ein.

Die verschiedenen Bedrohungen sowie die anfängliche Ungewissheit über Keirrans Verbleib und dessen bisweilen ungewöhnlich kühles Verhalten, von dem die Gruppe auf ihrer Suche Wind bekommt, sorgen dafür, dass über die gesamte Länge des Buches ein bestimmtes Spannungslevel aufrecht erhalten wird.

Für die nötige Portion Humor sorgt wie bereits im Vorgängerteil Keirrans „Haustier“ mit seinem teils unmöglichen, teils furchtbar putzigen Verhalten.

Das Beste (oder aber das Schlechteste, je nachdem wie man es nimmt) ist jedoch mit Abstand der gewaltige Cliffhanger am Ende des Buches, der mit einer krassen Entwicklung für einen der Hauptcharaktere einhergeht, wirklich schockiert und einen so gespannt auf den dritten Teil der Reihe warten lässt, dass es kaum auszuhalten ist!

Insgesamt ist Plötzlich Prinz – Das Schicksal der Feen also ein gelungener zweiter Band einer Saga, deren Ausgang mit Ende des Buches völlig ungewiss scheint und den Leser starr vor Spannung zurücklässt! Unbedingt lesen!