Rezension

Gewisse Monotonie gleichzeitig flirrend und spannend

Tage der Nacht - Yorck Kronenberg

Tage der Nacht
von Yorck Kronenberg

„Tage der Nacht“ von Yorck Kronenberg hat etwas Magisches an sich. Er erzählt die Geschichte vom kleinen sowie großen Anton. Eigentlich ist das ganze Buch fast schon ein einziger Monolog – ein Gedanke und eine Erinnerung an Antons Kindheit. Durch einen Überfall in Antons Haus holt seine Kindheit ihn wieder ein. Ein gewisses Trauma, das er durch den Überfall und durch die Geschehnisse in seiner Vergangenheit wieder aufholt, damit er Frieden finden kann.

Ich war schon von Anfang an sehr skeptisch, vor allem da die Kindheit von Anton zu Hitlers Zeiten spielt und ich mich schon fragte, ob vielleicht der Führer sehr viel thematisiert wird. Ich wurde überrascht, denn das ist absolut nicht der Fall. Es trägt nur zu der Atmosphäre im Buch bei, was ich absolut schätzen gelernt habe.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass das Buch eine gewisse Monotonie durch den Schreibstil, den Gedanken und der „Handlung“ bekommt. Gleichzeitig wird aber durch Tonis Kindheit die ganze Geschichte flirrend und spannend. Ich habe so oft mit ihm mitgefiebert, war selbst erschrocken, verletzt oder habe mit ihm gelacht als er beflügelt war.

Ich habe für das Buch nur zwei Tage gebraucht, was für mich ein super Schnitt ist – vor allem wenn ich erkältet bin. Wer sich selbst in einem wirren Gedankenwusel und eigentlich doch klaren Umgebung wiederfinden will, sollte das Buch einfach selbst lesen. Ich legte – genau wie Toni – die bösen Geister einfach ab und habe mir verziehen.