Rezension

Gewöhnungsbedürftig, aber gut

Atemnot - Elizabeth Haynes

Atemnot
von Elizabeth Haynes

Bewertet mit 3 Sternen

★★★

Die Story: im beschaulichen englischen Dorf Morden geschehen kurz hintereinander zwei Morde an zwei Frauen, die auch noch Nachbarinnen waren. Haben sie etwas gemeinsam oder sind sie völlig unabhängig voneinander? Die frisch zum Detective Chief Inspector ernannte Lou(isa) Smith glaubt nicht an Zufälle. Also macht sie sich an die Ermittlungen. Bald stellt sich heraus, dass das halbe Dorf in ein großes Geheimnis verwickelt ist, in dem Sex und Erotik eine große Rolle spielt ...

Anfangs wird vom Leser sehr viel Konzentration gefordert, denn es tauchen sehr viele Namen und Begebenheiten auf, die auf den ersten Blick wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben. Dazu kommen Vernehmungsprotokolle und Szenenwechsel, die verwirren, wenn man nicht aufpasst. Aber ich finde diesen Kniff gar nicht schlecht und bin der Meinung, auch bei "echter Polizeiarbeit" tauchen Personen und Geschehnisse auf, die am Ende mit dem Fall gar nichts zu tun haben. Für mich macht das alles jedenfalls am Ende doch Sinn, denn es lässt die Story einfach realer und realistischer werden. Aber das ist rein meine persönliche Sicht solcher stilistischen Elemente.

Mir gefällt dieser erste Band um DCI Lou Smith gar nicht schlecht. Ich vergebe nur deshalb "nur" drei Sterne, weil es deutlich spürbar ist, dass man weitere Bände lesen MUSS, um mit Lou richtig warm zu werden und ihre Handlungen zu verstehen und zum Teil auch vorauszuahnen (was mir persönlich den Lesegenuss immer erhöht). Mir ist es lieber, ich kann ein Buch einfach nur beenden und mich freuen, wenn ich über eine Fortsetzung stolpere. Klingt blöd, aber ich mag es nicht, wenn ich am Ende eines Buches schon weiß, dass im nächsten Band noch ein paar kleine Erklärungen für den vorherigen auftauchen werden/müssen und man deshalb quasi an die Serie gekettet ist.

Aber ansonsten - ich hab dieses Buch gern gelesen und auch genossen. Es bringt das typisch englische Flair zum Leser, diese "Regenstimmung" und den trockenen schwarzen Humor, der bei den Engländern auch in Krimis und Thrillern zu spüren ist. Ich kann es schlecht beschreiben - es ist nich nur der Humor dort anders, es ist einfach alles. Und bei "Atemnot" empfinde ich das ebenfalls und finde das gar nicht schlecht.

An einigen Stellen finden sich Längen, die nicht sein müssten. Aber insgesamt gesehen bin ich schon sehr gespannt auf weitere Fälle mit Lou. Deshalb von mir drei von fünf Sternen!

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