Rezension

Gewohnt gute Unterhaltung

Schlossteichleich
von Veronika A. Grager

Bewertet mit 5 Sternen

Dorli Wilzing, Gemeindesekretärin und Gelegenheitsdetektivin, wird jäh aus dem Schlaf geholt und von einer Marktfrau zu einer Leiche hinter deren Stand geführt. Doch zunächst hat sie kein Interesse und lässt die Polizei mal machen. Die findet schnell heraus, dass es sich bei dem Opfer um den Bildhauer und Maler Livio Moretti handelt. Da dessen Lebensgefährte verschwunden ist, geht sie davon aus, dass es sich um eine Beziehungstat handelt. Da der Lebensgefährte, der Pianist Peter Bernauer, ein entfernter Verwandter von Dorli ist, fühlt diese sich dann doch bemüßigt, in die Ermittlungen einzugreifen, zumal ihr Partner Lupo offiziell vom Vater des Ermordeten mit Privatermittlungen beauftragt wird. Die von der Polizei verfolgte Spur erweist sich spätestens dann als Blindspur, als sich herausstellt, dass auch Bernauer ermordet wurde, und zwar vor seinem Partner. Lupos und Dorlis Ermittlungen bringen einige Verwicklungen des Künstlers zu Tage, die weitere Morde auslösen und beide in gefährliche Situationen geraten lassen.

In der gewohnten Mischung aus Spannung, schwarzem Humor und Kritik an den bornierten Ewiggestrigen in der niederösterreichischen Provinz vermag der nunmehr dritte Roman Veronika A. Gragers erneut zu überzeugen. Schade nur, dass offen bleibt, wer der für den rassistisch motivierten Totschlag in einer Nebenhandlung verantwortlich ist.

Im Übrigen lässt die Tatsache, dass die Frau Wiltzing sich zu einem Detektivkurs angemeldet hat, hoffen, dass es noch viele schöne Nachfolger gibt.