Rezension

Gewohnte Qualität von Ken Follett, auch wenn es nicht ganz an „Die Säulen der Erde“ herankommt

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit - Ken Follett

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
von Ken Follett

Bewertet mit 5 Sternen

Edgar, der Sohn eines Schiffbauers in Combe im Süden Englands, überlebt den Überfall von Wikingern in dem kleinen Ort. Mit seiner Mutter und seinen Brüdern bricht er danach nach Dreng’s Ferry auf, um sich eine neue Existenz aufzubauen.

Parallel strebt Mönch Aldred danach, der Bibliothek seines Klosters möglichst viele kostbare Bücher zuzuführen. Und Ragna, Grafentochter aus der Normandie, heiratet einen Alderman in England.

Der ehrgeizige Bischoff Wynstan strebt nach weiterer Macht und Einfluss…  

 

 

Meine Meinung:

Dieser dicke Wälzer von über 1.000 Seiten, der – als Vorgeschichte von „Die Säulen der Erde“ um das Jahr 1.000 in England spielt, hat alle Zutaten, die ein guter Ken Follett-Roman braucht: ein interessantes historisches Setting (gründlich recherchiert!), eindeutig gute und eindeutig böse Personen, die die Handlung dominieren und jede Menge Intrigen, Not und Elend, Kämpfe, Leidenschaft…

Insofern ließ sich der Roman wirklich sehr spannend lesen und ich habe mit den sympathischen Figuren Edgar (der an Tom Builder aus den Säulen der Erde), Aldred und Ragna mitgefiebert. Bischoff Wynstan erinnert auch an den Fiesling Waleran Bigott aus den Säulen der Erde und er wird auch hier fast schon zu klischeehaft hinterhältig und machthungrig dargestellt. Man muss es schon mögen, dass die Personen sehr klar in Schwarz und Weiß eingeteilt sind, Graustufen gibt es eigentlich so gut wie nicht.

Daher ist die Handlung – trotz vieler Wendungen, auch durch grausame Ereignisse – aber eigentlich recht klar vorherbestimmt und in sich auch stimmig / glaubwürdig.

Sehr gut gefallen hat mir wieder, dass ich einiges über den Alltag der Menschen zu der Zeit lernen konnte. Der Autor hat wieder sehr fundiert recherchiert und versteht es meisterhaft entsprechende Details aus dem Alltag der Menschen in die Erzählung einzuflechten.

Man sollte den Roman allerdings nicht lesen, wenn man schwache Nerven hat und keine grausamen Szenen voller Gewalt ertragen kann.

 

 

Fazit:

Insgesamt hielt der Roman, was ich mir von ihm versprochen habe, auch wenn er leider nicht ganz an die Klasse von „Die Säulen der Erde“ herankommt.