Rezension

Gezwungen witzig, Zielgruppe fraglich…

Gork der Schreckliche - Gabe Hudson

Gork der Schreckliche
von Gabe Hudson

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext:
»Mein Name ist Gork der Schreckliche, und ich bin ein Drache. Ich warne euch. Von allen Drachenliebesgeschichten ist meine die schrecklichste. Aber auch die romantischste. Denn in meiner schuppigen grünen Brust schlägt ein furchtbar großes und empfindsames Herz.«

So weit, so gut – mit dieser Einleitung konnte ich ja noch leben. Ebenso mit der pubertären Sprache, in der Gork in den ersten Kapiteln von seiner Kindheit berichtet, wobei Spannung hierbei nicht wirklich aufkommen wollte (wer will schon genau die Gefühle eines Drachenbabys beim Durchbrechen der Eischale erfahren? Ich jedenfalls nicht in epischer Länge) – und so geht es in einem fort weiter. Kern der Handlung ist Gorks Suche nach einem Weibchen, denn wenn er nicht in kürzester Zeit, d.h. bis zum Tag der großen Eierlege eines findet, mit dem er einen Planeten bevölkern kann, wird er versklavt.

Im übertragenen Sinne kann man Gabe Hudsons Werk als eine Geschichte über das Erwachsenwerden, den Selbstfindungsprozess junger Erwachsener sehen, statt in der Menschenwelt in einer Fantasiewelt der Drachen, die aber in meinen Augen unnötig verroht dargestellt wird.

Der gezwungen witzige Schreibstil ging mit nach kurzer Zeit bereits auf die Nerven, inhaltlich tritt die Geschichte aber ziemlich auf der Stelle. Die Sprache ist teils sehr umgangssprachlich, vielleicht bemüht jugendlich („krass, megamäßig, geil“) und wirkt daher auch auf Dauer anstrengend. Ich bin mir auch nicht sicher, wen der Autor hier als Zielgruppe im Auge hat: Teenager und junge Erwachsene? Wollen die wirklich ein märchenhaft anmutendes Buch über das Erwachsenwerden eines Drachenjungen und seine große Liebe lesen?

Fazit: Nette Idee, mal etwas anderes, aber in der Umsetzung leider wenig ansprechend bzw. nicht zielgruppengerecht