Rezension

Gib psychischer Grausamkeit keine Chance sondern lebe eine echte Liebe!

Mit dem Narbenherz
von Julia Jawhari

Bewertet mit 4 Sternen

Klapptext:

Tess ist nur ein Mädchen wie viele andere auch. Sie hat es nicht immer leicht, stolpert hier und da über ihre kleinen und größeren Schwächen und möchte gerne besonders sein. Eines Tages trifft sie diesen Jungen. Er ist ihr seltsam vertraut. Und er gibt ihr das unglaubliche Gefühl, genau das zu sein, was sie immer hat sein wollen. Es muss die große Liebe sein. Was sonst?! Tess ahnt nicht, dass er ihr mehr schadet als jede heimtückische Krankheit. Und sie weiß nicht, dass er genau das beabsichtigt - sie zu zerstören… Eine Geschichte über das, was Liebe nicht ist und über das, was Liebe ist… und eine Geschichte, die junge Menschen vorbereiten möchte, auf dass sie achtsam sind, wem sie ihr Herz schenken… Leseempfehlung: ab 14 Jahren

Mein Leseeindruck:

Julia Jawhari hat uns hier wieder ein tiefgreifendes Werk geschenkt. Die Botschaft die sie uns vermittelt ist eindeutig, schörkellos und ohne Umschweife erzählt. Wunderbar klar und direkt gelingt es der Autorin nicht nur vor zerstörerischer Liebe und dem Einfluss psychischer Gewalt zu warnen, sie zeigt zudem auf das es viel Zuspruch benötigt, um nach einem Schleudertrauma in einer solchen Spirale der Benutzheit und der Brutalität von Worten und Taten, auch ohne körperliche Gewalt, wieder zu sich selbst und vor allem zu dem zu finden was Liebe wirklich ausmacht.

Prägnant wird im Rückblick geschildert, wie sich die Übergriffe auf die Psyche auswirken und wie nach und nach eine Abhängigkeit entsteht der es zu entrinnen gilt. Durch den Einsatz der auf das Alter zugeschnittenen Protagonisten wird der Bezug, gerade für junge Leser, einfach und verständlich möglich.

Auch die sich anbahnende neue Liebe, bei der es gilt die Hindernisse aus der Vergangenheit zu überwinden ist wunderbar geschildert. VERTRAUEN muss man sich verdienen und nach psychischem Missbrauch neu lernen, einigen gelingt das nie. Umso schöner ist es hier zu lesen wie nach und nach der Keim von Zuneigung, trotz aller Selbstzweifel zu einem jungen Pflänzchen heranwächst und durch einfache Dinge die eigentlich belang los erscheinen gefästigt wird und zu Glück führt.

Die Autorin gibt am Ende des Buches einen kleinen Leitfaden mit, um das erkennen von psychischem Missbrauch möglich zu machen.

Mein Fazit:

Ein Buch das keine Teenager verpassen sollte. An der einen oder anderen Stelle hätte die Wirkung auf die Umgebung etwas stärker ausgearbeitet werden können, um nicht nur die direkten sondern auch indirekten Diskrepanzen zu verdeutlichen. Alles in allem aber wieder ein sehr gelungenes Werk, welches eine klare Botschaft vermittelt. Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.