Rezension

Giftige Pilze - und dann???

Cold Storage - Es tötet - David Koepp

Cold Storage - Es tötet
von David Koepp

Die Geschichte beginnt 1987. Ein Team aus US - Agenten wird ins australische Kiwirkurra geschickt. Die Bewohner des kleinen Wüstenstädtchens sind tot. Den Agenten gelingt es quasi in letzter Sekunde einen mutierten Killerpilz als Ursache auszumachen. Der Pilz kann vernichtet werden. Da es sich um einen außergewöhnlichen Organismus handelt, soll er weiter erforscht werden. Zu diesem Zweck wird eine kleine Probe in ein Hochsicherheitslabor in die USA gebracht. Und dann ........
Die Auswirkungen des Pilzes sich sehr plastisch greifbar und nachvollziehbar beschrieben. An einigen Stellen kommt der Pilz zu Wort. Das entwickelte Szenario geht unter die Haut. Die Genügsamkeit und gleichzeitige Bösartigkeit des Pilzes ist unbeschreibbar. Der Pilz mutiert soweit, dass er den Menschen als Wirt nehmen kann.

Inzwischen haben wir das Jahr 2019. Zwei Agenten haben Nachtwache in einem unterirdischen Selfstorage - Lagerkomplex. Sie hören ein leises Piepen, und beschließen dem auf den Grund zu gehen. Travis und Naomi machen sich auf den Weg. Das die gefährliche Pilzprobe hier unten lagert, ist ihnen nicht bewußt.
Der Autor schreibt einen lockeren Stil, bei dem die Spannung nicht zu kurz kommt. Das Quantum Humor ist wie das Salz in der Suppe. Die Erzählweise ist locker, aber doch mit Hintergrundinformattionen gespickt.  Einige der Charaktere bleiben eher oberflächlich, was das Leseerlebnis nicht schmälert.
Der Autor verlieh die unterschiedlichen Protragonisten durch kurze Schilderungen ihres Lebens Tiefe und ich konnte eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Sie wirkten alle greifbar, machten Witze, hatten Fehler und waren recht menschlich.
Die recht intensive Schilderung der Bedrohung und der recht hohe Spannungsbogen zogen mich in einen Strudel aus Gewaltund Bedrohung, der mich tief berührte. Die wissenschaftlichen Erklärungen waren gut in die Handlung eingearbeitet. Die Ausmaße der Bedrohung konnte ich mir plastisch vorstellen.

Die Örtlichkeiten fand ich hervorragend gewählt. Erst in der absoluten Weite Australiens und dann in einem Bunker in den Bergen Amerikas. Beides zwar abgeschottete Orte, die mich berührten. Meine Phantasie hatte eine Achterbahnfahrt an Emotionen zu durchlaufen. Dem Autor gebührt die Ehre, das wieder einzufangen.

Die beiden Nachtwächter müssen erst in ihnen  zufallende  Aufgabe hineinwachsen. Doch wie jeder Held, gelingt dies, wenn auch mit dem ein oder anderen Stolperstein, der in meinen Augen gut gewählt war. Denn wer würde nicht zunächst zurück schrecken, wenn er sein eigenes Leben in Gefahr sieht?