Rezension

Girl on the train

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Rachel pendelt jeden Morgen mit dem Zug in die Stadt. Jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an und Rachel blickt in die Gärten der umliegenden Häuser und beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Es scheint, dass die beiden ein perfektes Leben führen – ein Leben, wie Rachel es sich wünscht.
Doch eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von „Jess“. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit in die folgenden Ereignisse.

Ein toller Krimi! Der Anfang beginnt meiner Meinung nach zwar etwas zäh, doch wenn man erst einmal richtig im Geschehen drin ist, ist die Geschichte sehr spannend. Vor allem das Ende hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei Rachels Sicht überwiegt. Es handelt sich bei allen drei Sichtweisen um die von Frauen, was es zwischendurch etwas schwierig für den Leser macht, dazwischen zu differenzieren. Außerdem liegt eine der Erzählweisen in der Vergangenheit, während die anderen beiden in der Gegenwart ablaufen. Dies wird immer mit einer Datumsangabe deutlich gemacht. Während den Kapiteln wird auch noch zwischen morgens, mittags und abends unterschieden. Das macht das Ganze relativ einfach, dem Geschehen zu folgen und man kommt nicht durcheinander.

Die Hauptfigur Rachel konnte ich nicht so richtig einschätzen. Ich zumindest habe immer zwischen Mitleid und Abscheu geschwankt – eine Figur, mit der man sich identifizieren kann, ist sie auf jeden Fall nicht.
Durch die überwiegende Erzählweise in der Gegenwart und die immer mal wieder eingeschobenen Rückblenden werden Stück für Stück die Ereignisse aufgedeckt. So bleibt es für den Leser kontinuierlich spannend und man kann selbst ein wenig miträtseln. Meiner Meinung nach war das Buch an keiner Stelle vorhersehbar, auch wenn ich irgendwann einen Verdacht hatte, wie das Ganze endet.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es handelt sich um einen sehr lesenswerten Kriminalroman.