Rezension

Glasklar ist hier nichts...

Schneewittchensarg - Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson

Schneewittchensarg
von Roman Voosen Kerstin Signe Danielsson

Bewertet mit 4 Sternen

~~Die ungleichen Kommissarinnen Nyström und Stina Forss ermitteln in einem neuen Fall: Bei einer Glaskunstausstellung wird ein gläserner Sarg gezeigt, Titel „Schneewittchen“, darin allerdings eine echte Leiche. Gunnar Gustavsson, der die Ausstellung eröffnet, das Kleid des Skeletts erkennt, ist er schockiert: Die Leiche trägt das Brautkleid seiner Frau, die vor mehr als vierzig Jahren auf ihrer Hochzeitsfeier verschwand. Doch sind die sterblichen Überreste wirklich auch von seiner Frau oder hat sich jemand einen makabren Scherz erlaubt um Gunnar zu schockieren? Nur sehr langsam fördern die Kommissarinnen Einzelheiten aus der rätselhaften Vergangenheit zu Tage, nur wenig unterstützt von den Zeitzeugen…
Das deutsch – schwedische Autorenduo Voosen / Danielsson hat mit dem Krimi „Schneewittchensarg“ einen neuen Band der Reihe um Nyström und Forss vorgelegt. Für mich war es das erste Buch der beiden Autoren, ich hatte aber kaum Verständnisschwierigkeiten, Geschehnisse aus den vorherigen Bänden wurden zwar angeschnitten, aber so, dass man versteht, worum es geht. Der Schreibstil ist flüssig, einzig die Passagen, in denen man den Gedanken der Protagonisten folgen kann, ihre Fragen niedergeschrieben wurden, haben mir nicht so gefallen. Das Buch ist spannend und der Fall ist originell, dieses Verbrechen und auch dessen Aufklärung sind mal etwas ganz anderes. Die Spannungen zwischen Nyström und Forss sind nachvollziehbar, aber manchmal fand ich sie zu beherrschend. Andererseits hat es mir gut gefallen, dass dieses Duo nicht nur harmonisch zusammenarbeitet, wie es meistens unrealistischerweise in Krimis der Fall ist. Einige überraschende Wendungen machen das Buch zu einem lesenswerten Rundumpaket.
Sehr gut gefällt mir das Cover, keine schreienden Blutflecken, eher eine subtile Unheimlichkeit, zu der die düsteren Farben beitragen. Der Titel „Schneewittchensarg“ könnte nicht besser gewählt sein.