Rezension

Glaub an dich selbst und du kannst alles schaffen!

Über die Grenze - Maja Lunde

Über die Grenze
von Maja Lunde

Bewertet mit 4 Sternen

Maja Lunde kennt man ja eher von ihren Erwachsenenbüchern, die auf den Zustand des Klimas aufmerksam machen. Hier schlägt sie einen ganz anderen Weg ein, was mir richtig gut gefiel.

In der Geschichte geht es um Gerda, die Abenteuergeschichten über alles liebt. Doch dann erwartet sie ein echtes Abenteuer, denn Sarah und Daniel sind Juden und brauchen ihre Hilfe. Gemeinsam begeben die Kinder sich auf die Flucht, doch werden sie diese waghalsige Aktion wirklich meistern können?

Gerda fungiert in der Geschichte als Ich- Erzählerin und schildert ihr Leben, welches sie mit ihrem älteren Bruder Otto führt. An ihr hat mir vor allem ihr Mut und ihre Abenteuerlust gefallen. Sie geht gerne Risiken ein, um ihre Ziele zu erreichen. Ihren Bruder Otto, der das genaue Gegenteil ist, kann sie nicht so gut leiden.

Mir hat richtig gut gefallen, dass der Fokus nicht nur allein auf der Flucht lag, sondern dass auch die Streitereien zwischen den Geschwistern beleuchtet werden, denn dadurch wirkt die Handlung noch realer. Ansonsten wird die Flucht spannend geschildert, so dass man nicht weiß, ob der Plan wirklich gelingt.

Besonders empfand ich zudem, dass die Geschichte mal nicht in Deutschland spielt wie so viele andere, sondern im besetzten Norwegen. Schnell vergisst man, dass zu der Zeit der rechte Terror in vielen Ländern herrschte und die Juden auf der Flucht waren.

Das sehr ernste Thema wird in meinen Augen sehr kindgerecht erzählt, so dass die Vergangenheit auch für die Generation Smartphone greifbar und verständlich ist.

An jedem Kapitelanfang sorgen Zeichnungen zur Handlung für zusätzliche Unterhaltung, denn so können sich die Kinder das Gelesene noch besser vorstellen.

Fazit: Für geschichtsinteressierte Kinder und Leseratten genau das Richtige. Lesemuffel werden das Buch wahrscheinlich als zu langweilig empfinden, da man schon Interesse an der Thematik mitbringen sollte.