Rezension

Glaubst du an den Pepper-Man?

Pepper-Man - Camilla Bruce

Pepper-Man
von Camilla Bruce

In Pepper-Man lernen wir die Geschichte der verstorbenen Cassandra Tipp kennen. Cassandra war eine erfolgreiche Autorin, verschwand jedoch spurlos. Ihre Kinder Janus und Penelope finden nach ihrem Verschwinden ein Buch, indem Cassandra ihnen alles erzählt. Dabei stoßen sie beim Lesen auf eine Gestalt namens „Pepper-Man“, einem Wesen aus dem Wald, das Cassandra beschützt hat. Dabei erfahren wir mehr über ihr Leben mit Pepper-Man. Blutige Nächte, magische Geschenke, Feen und Kinder, die im Wald verloren gingen, werden zum Thema. Alles hört sich sehr surreal an. Doch kann man Cassandras Geschichte glauben? Oder ist alles frei erfunden?

Auch wenn Cassandra auf den ersten Seiten ihre Kinder anspricht, fühlt man sich trotzdem in einer mysteriösen Art und Weise von ihr angesprochen. Das ganze Setting und die ganze Atmosphäre wirkt auf den ersten Blick sehr erdrückend und trist. Als Leser wird man somit vor eine Entscheidung gestellt: Kann man Cassandra glauben oder glaubt man die Geschichte eines Arztes, namens Dr. Martin, der in Bruchstücken seine Diagnose darlegt? Es werden auf jeden Fall die Grenzen zwischen Realität und Fiktion gesprengt. Abseits von Cassandras Erzählungen über die fiktive Welt und Pepper-Man, erhält man einen Einblick in Cassandras Jugend- und Erwachsenzeit. Diese Erzählungen sind recht brutal, da Themen wie Depressionen, Abneigung, Zurückweisung und Missbrauch zum Thema werden. Aus diesem Grund würde ich an dieser Stelle für das gesamte Buch eine Trigger-Warnung aussprechen. So kann Cassandra einem Leidtun. Niemand wünscht sich ein derartiges Leben, wie es die Protagonistin erleben musste. Deswegen waren ihre ganzen recht ungewöhnlichen Handlungsweisen nachvollziehbar. Für den Inhalt kann ich auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen, da die Autorin Camilla Bruce mit diesem Buch ein wirklich einzigartiges Werk geschrieben hat. Dennoch habe ich mich mit dem Schreibstil schwergetan. So glaube ich aber, dass vielen Lesern der Schreibstil gefallen wird.

Ich kann nur sagen, dass der Horrorroman „Pepper-Man“ ein besonderes Buch ist, welches mit einer düsteren Stimmung und einer grausamen Handlung den Leser am Ende liegen lässt. Der Interpretationsraum erweist sich in diesem Buch als sehr groß, da man teilweise auch über seine Vorstellungskraft hinausgehen muss. Auch wenn ich Probleme mit dem Schreibstil hatte, bin ich sehr froh, diese Lektüre gelesen zu haben. PS. Denkt an die Trigger-Warnung!