Rezension

Gleichgewicht der Natur

Die Geschichte des Wassers
von Maja Lunde

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit der „Geschichte des Wassers“ legt Maja Lunde den zweiten Teil ihrer breit angekündigten Klima-Tetralogie vor. Ähnlich wie in „Die Geschichte der Bienen“, ein Buch das ich uneingeschränkt empfehlen kann, lernen die Leserinnen und Leser auch in diesem Band die Figuren auf zwei Ebenen kennen.

Die erste spielt 2017 in Norwegen. Signe Hauger, Journalistin, hat sich ein Leben lang für den Erhalt der Natur eingesetzt. Doch nun geht ihr früherer Freund Magnus zu weit, als er beginnt, die Gletscher für seine Zwecke zu nutzen. Sie sucht ihn auf.

Die zweite Ebene spielt 2014 in Frankreich. Es gibt kaum noch Wasser. Auch David flüchtet mit seiner Tochter Lou vor der Dürre und Feuer. In einem Auffanglager in Frankreich will er auf seine Frau und seinen Sohn warten. Sie wurden auf der Flucht getrennt. Werden sie im Lager überleben können?

Auch in diesem Band sind die Hauptfiguren nicht unbedingt die Sympathieträger. Trotzdem ist mir David näher gekommen als Signe. Sie wirkte stets sehr unnahbar und auf sich bezogen.

Trotzdem leistet dieses Buch einen großen Beitrag zum Verständnis der Vorgänge, die unsere Welt und damit unseren Lebensraum bedrohen.

Die Szenarien, die Lunde entwickelt, zeigen in der Romanhandlung anhand eben beispielhafter Figuren auf, wie sich alles entwickeln könnte, wenn es schlecht läuft, bzw. so weiter läuft, wie es gerade angefangen hat.

Das wirkt nachhaltiger als alle theoretischen Ausarbeitungen und Statistiken.

„Die Bienen“ haben mich mehr überzeugt, trotzdem kann ich das Buch guten Gewissens empfehlen.