Rezension

Glitzerwelt hat auch Nachteile

Das Juwel - Die Gabe
von Amy Ewing

Bewertet mit 4.5 Sternen

Durch ihre Gabe, Dinge durch ihre blosse Vorstellungskraft ändern zu können, ist Violet etwas besonderes. Nur die Töchter der Ärmsten Bevölkerungsschicht können diese Gabe, die sogenannten Auspizien, entwickeln. Und damit sind sie wertvoll, denn sie werden zu Surrogaten ausgebildet - Leihmütter für die Oberschicht. Diese können keine eigenen Kinder bekommen und haben deshalb die Chance, sich auf einer Auktion ein begehrtes Surrogat zu ersteigern. Dann beginnt der Wettkampf: welches Surroat hat die besten Fähigkeiten? Welches kann das Kind am schnellsten wachsen, am besten aussehen lassen? Damit steigt auch der Druck auf Violet. Doch im Palast der Herzogin vom See, die Violet ersteigert hat, gehen Dinge vor sich, die das junge Surrogat nicht versteht. Was spielt der Sohn der Herzogin für eine Rolle? Ist der Arzt wirklich treu ergeben? Und was ist mit Raven passiert, ihrer Freundin aus der Anstalt?

Amy Ewing hat es geschafft, sich ein ganz neues Element der Jugendliteratur auszudenken. Mehr oder weniger realistisch, spannend und mitreissend. Man spürt Violets Zerrissenheit zwischen Ergebenheit und Neugier, die in Zweifel umschlägt. Man will in dieser glamourösen Welt leben, aber ist doch froh, nicht Teil des Systems zu sein. Durch Amy Ewings locker-leichten Schreibstil lässt sich das Buch ratzfatz durchlesen, ich hatte es innerhalb weniger Stunden ausgelesen. Der einzige Kritikpunkt ist der Cliffhanger...da wartet man sehnsüchtig auf den zweiten Teil.