Rezension

Glück und Architektur – Alain de Botton

Glück und Architektur - Alain de Botton

Glück und Architektur
von Alain de Botton

Ist Sichtbeton schön? Sind alte, unregelmäßig geformte Teeschalen schön? Wer bestimmt, was schön ist?

Menschen wollen nicht nur ein Dach über dem Kopf haben, nein, sie wollen auch, dass es schön aussieht. Aber was empfinden wir als schön? Schönheitsideale sind subjektiv und verändern sich. Dieser Spur folgt Botton durch die Architekturgeschichte, und er führt uns zu so wundervollen Orten wie New York, Venedig, den Schweizer Bergen, dem offenen, lichtdurchfluteten Glass House eines Philip Johnson oder dem verspielten und doch geordneten Marktplatz einer kleinen Stadt in Tschechien.

Botton stellt dar, dass Baustile ein Ausdruck von den Idealen einer Epoche sind: Architektur spiegelt uns Menschen wider, unsere Vorstellung von Glück. Ja, es ist wirklich so: „Gebäude reden“. Und Botton hilft, diese Sprache zu verstehen.

Dieses Buch war in mehr als einer Hinsicht für mich ein Augenöffner. Und darüber hinaus schreibt Botton mit einer Eleganz und Leichtigkeit, dass ich nur noch staunen kann. Dieses Buch macht unheimlich Appetit auf Architektur, denn man versteht, dass Architektur ein Versprechen sein kann. Das Versprechen auf eine Idee des Glücks in einer beschränkten Welt.