Glückliches Leben auch ohne Kinder?
Inhalt:
Die Protagonistin und Erzählerin ist eine 35-jährige Frau, die sich schon seit Jahren sicher ist, dass sie nie Kinder haben will. Wie reagiert aber ihr Umfeld darauf? In diesem Roman erfahren wir, was die Mutter, was ihre Freunde und was ihr Partner von ihrer Entscheidung halten. Die Erzählerin macht sich dabei Gedanken darüber, ob man nur mit Kindern ein glückliches Leben führen kann, oder ob es auch ohne möglich ist.
Meinung:
Das Buch entwickelt durch den leichten Schreib- und Erzählstil direkt einen Sog. Man folgt den Gedanken der Erzählerin sehr gerne und lernt dabei auch vieles dazu. Es werden Gespräche mit Eltern, Großeltern, Partner und Freunden eingebettet, mit denen verschiedene Sichtweisen auf das Thema Kinderkriegen beleuchtet werden. Das gelingt der Autorin ohne mit dem Finger auf irgendeine Personengruppe zu zeigen, da man sich als Leser*in eine eigene Meinung bilden kann. Die Gedanken der Protagonistin regen zum Nachdenken an und gehen nicht nur in eine klare Richtung. Das hat mir sehr gut gefallen. Beispielsweise wägt die Protagonistin sehr genau ab, was für und gegen Kinder spricht, zeigt Verständnis für die, die Kinder haben möchten und ist Kindern gegenüber auch keinesfalls negativ eingestellt. Das Buch bietet somit eine gelungene Basis, um sich selbst darüber Gedanken zu machen.
Die Erzählerin war mir sehr sympathisch. Man ist ihr durch die Erzählweise in der Ich-Person sehr nahe und kann ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Der Roman ist aber auch abwechslungsreich, da der Erzählstil auch ein wenig variiert. Obwohl das Thema ernst ist, wird es mit einer Prise Humor und Leichtigkeit behandelt. Aber mich konnte es auch emotional berühren und manchmal traurig stimmen.
Das Buch liest sich sehr schnell und hat einen tollen Mehrwert. Die Botschaft, die die Autorin vermittelt, gefällt mir sehr gut. Ein Zitat ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben:
"Es gibt so viel, was ich mir für mein Leben gewünscht habe. Aber entscheidet man sich für einen Weg, fällt immer ein anderer weg." (S.254)
Fazit:
Das Buch eignet sich nicht nur für die, die keine Kinder wollen, sondern auch für alle anderen. Denn es ist wichtig, die Meinung anderer zu akzeptieren und zu schätzen. Die Autorin regt mit diesem Roman definitiv zum Denken an, ohne wertend zu sein!