Rezension

Gnadenlos ehrlich

Und ich war da - Martin Beyer

Und ich war da
von Martin Beyer

Bewertet mit 5 Sternen

August Unterseher. Seine Geschichte. Gewaltvoll, heroisch und doch naiv. Das Leben, beschrieben vom Aufwachsen auf dem Bauernhof unter dem tyrannischen Vater. Hin zum Krieg und Pflichterfüllung. Fragen nach dem Leben. Nach dem Warum.
Brutal ehrlich schildert der Autor seinen Lebensweg und lässt dabei nichts aus. Er präsentiert sich nicht als Held sondern als Mitläufer und auch als Zweifler. Sprachlich geschickt verfasst lässt er die LeserInnen durch seine Geschichte schweifen. Manchmal verwirrend. Ist es Traum oder Wirklichkeit was geschah? Reue. Hätte er mehr tun können als hinzunehmen, was geschehen ist?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen obwohl ich zwischendurch ein wenig Mühe hatte, es zu lesen. Ich war mir nicht ganz sicher, was wirklich passiert war. Trotz allem hat die Geschichte etwas beeindruckendes. Er beschreibt sich selbst als Mitläufer, als jemand, der tat, was eben verlangt wurde. Genau das hat mich überzeugt, denn es ist kein Buch, in dem es sich um phrasenlange Absätze über Vergebung handelt, sondern um die ehrliche Geschichte eines jungen Mannes, der in den Kriegswirren gefangen war.
Leseempfehlung!