Rezension

Gnadenzeit

Gnadenzeit - Jürgen Mette

Gnadenzeit
von Jürgen Mette

Bewertet mit 4 Sternen

"Gnadenzeit" von Jürgen Mette ist mein erster christlicher Krimi und ich bin nicht enttäuscht worden.

Hauptkommissar Alois Bachhuber und seine Kollegin Maria Sonnlaitner werden zu einem Tatort gerufen. Im Oytal wird die Leiche der jungen Lydia Weber gefunden, die bereits seit einigen Tagen dort liegt. Schnell führt die Spur zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft, deren "Anführer" August Haupt ist. Sein Sohn Johannes hat anscheinend den Mord beobachtet und flieht voller Schuldgefühlen.

Die Mitglieder dieser Gemeinschaft werden mit Endzeitstimmung geistig manipuliert und missbraucht. Hier wird die Angst vor allem Möglichen groß geschrieben.

Nach und nach deckt das Ermittlerteam die grausame Wahrheit auf…

 

Jürgen Mette hat einen spannenden und interessanten Krimi geschrieben, geschickt hat er mich mit seinem angenehm zu lesenden Schreibstil in die Geschichte gezogen. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem bayrischen Dialekt, aber das legte sich schnell und irgendwie hätte er auch nicht fehlen dürfen.

Sprüche wie "...Hilde fror die Hälfte vom Jahr, die andere Hälfte war es ihr zu kalt..." lassen mich zur Spannung auch noch Schmunzeln. Der christliche Glaube war die ganze Zeit präsent, aber sie nahm nicht zu viel Platz ein. Eine echt gute Mischung!!!

 

In verschiedenen Handlungssträngen wird die Geschichte von Lydia Weber erzählt, wie sie aufwuchs, wie sie sich aus den Zwängen der "Sekte" befreite und auch was nach ihrem Tod passierte.

Der Abschnitt, als Lydia in Amerika war, hat mir besonders gut gefallen, ihre Theorien und Anmerkungen über den Glauben habe ich mit Interesse gelesen. Vieles konnte ich nachvollziehen.

 

Alois Bachhuber ist ein echt "schräger" Charakter, seine direkte Art und sein bayrischer Akzent haben mich oft Schmunzeln lassen. Was ich gut finde, dass er ein ruhiges und normales Leben mit seiner Hilde führt. Beide sind mir sehr sympathisch.

Aber auch die anderen Charaktere kommen authentisch und lebendig rüber.

 

Fazit:

Jürgen Mette schafft es mit seinen schönen Schreibstil ein ernstes Thema in einen Krimi zu verpacken, ohne dass es langweilig ist.