Rezension

Götter in Weiß

Die Tinktur des Todes - Ambrose Parry

Die Tinktur des Todes
von Ambrose Parry

Bewertet mit 4 Sternen

„Der einzige Unterschied zwischen Medizin und Gift ist die Dosierung.“

1847. Der junge Medizinstudent Will Raven tritt seine Stelle bei dem renommierten Dr. Simpson an. Im Haus des Arztes werden neben der Behandlung von Patienten auch Experimente mit Betäubungsmitteln gemacht. Gleichzeitig werden einige junge Frauen tot aufgefunden – ihre Körper seltsam verdreht, vermutlich vergiftet. Wer behandelt die schwangeren Frauen und nimmt dabei ihren Tod in Kauf? Zusammen mit dem Hausmädchen Sarah will Will Raven das Rätsel lösen.

Neben dem Thema der Morde faszinierte mich bei diesem Roman vor allem die Behandlung von Kranken in dieser medizinisch noch eher unterentwickelten Zeit. Die Behandlungsmethoden – oft schrecklich und schmerzhaft – waren sehr gut beschrieben und führten mich zurück in eine dunkle Zeit, bei deren Schilderung man nur froh ist, dass man heute anders medizinisch versorgt wird.

Aber auch die Geschichte von Will Raven ist spannend. Der junge Mann hat einige Geheimnisse, die er vor seinem Ausbilder und auch allen anderen verbergen muss. Das liest sich sehr gut und lässt einen gespannt seine Geschichte verfolgen. Und auch Sarah ist spannend, denn sie will sich nicht zufriedengeben mit der Rolle, die ihr als Frau zugeschrieben wird. Sie will lernen und selbst helfen anstatt nur den Tee zu servieren.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn man früh den Täter ahnt. Das Drumherum ist aber spannend und sehr bildhaft geschildert, so dass man den Schmutz, das Blut und die Tränen direkt spüren kann. Gut geschrieben und sehr interessant – ich freue mich auf Teil 2 der „Morde von Edinburgh“.