Rezension

Goldene Zwanziger, Gangster und eine starke Frau!

Lady Moonshine - R. M. Schroeder

Lady Moonshine
von R. M. Schroeder

Bewertet mit 5 Sternen

"Fast nahm es Mallory den Atem, als sie am Ende des kurzen, dämmrigen Korridors den schwarzen Samtvorhang teilte und den Starlight Club betrat. Es war nur ein Schritt, aber er führte sie in eine völlig neue, aufregende Welt." - S. 261

Zu Anfang fand ich das Buch in Ordnung, es war angenehm zu lesen gewesen und mal eine andere Zeitepoche. Und dann nach ungefähr 100 Seiten hatte mich die Geschichte gepackt und ich konnte es kaum glauben, wie aufregend, schillernd und atmosphärisch der Roman ist!

Von dem Autor habe ich bis jetzt immer wieder was gehört aus dem Bereich der Jugendbücher, aber noch nie was gelesen und ich war begeistert gewesen von seinem Schreibstil.
Einerseits ist es einfach und flüssig, ich hatte keinerlei Probleme gehabt mich in der Zeit zurecht zu finden und auch von Inhalt her, hat die Geschichte ein angenehmes Tempo. Anderseits tauchen Sätze und Szenen auf, die wie ein Kopfkino wirken und einen an das Buch richtig binden.
Auch der Inhalt hat mich angesprochen: Goldene Zwanziger, Prohibition und Gangster?
Klingt aufregend. Ist es auch.

"Als Mallory die Flamme im Glaszylinder der Petroleumlampe ausblies und die Dunkelheit mit beklemmender Macht über sie fiel, hatte sie den salzigen Geschmack von Tränen auf den Lippen." - S. 63

In diesem Roman begleiten wir die junge Mallory über mehr als 10 Jahre hinweg. Am Anfang noch eine machtlose Frau begibt sie sich auf den Pfad der Rache...und sehen ihr zu, wie sie sich durchschlägt, zwischen Gangstern und Verehren. Sie wirkt authentisch auf den Leser und ist eine starke, abenteuerliche Frau in gefährlichen Zeiten.

Das Buch gibt dieses Gefühl von "Roaring Twenties", Gangster, schillernden Träumen und Zigarren wieder und ich konnte mich sehr gut darin verlieren - oder davon Tagträumen. Die Spannung ist hier immer da, sie schleicht um einen herum und "der Knall" kam für mich immer wieder unerwartet.

Mit dem Buch hatte ich einen Glückstreffer! Und ich kann es Jedem empfehlen, der sich von dieser Zeit und seinen dunklen, als auch hellen Seiten, angesprochen fühlt.