Rezension

Gott bewahre – John Niven

Gott bewahre - John Niven

Gott bewahre
von John Niven

Es war nur eine Woche Urlaub, nur mal ein bisschen beim Angeln ausspannen. Eigentlich ist alles ganz gut gelaufen, die letzten paar Jahre auf der Erde. Kunst und Wissenschaft gedeihen in der Renaissance, als Gott entscheidet, seinem Junior Jesus Christus, genannt JC die Menschheit zu überlassen. Aber da in einer Himmelswoche gleich 450 Jahre hier unten vergehen, kann ganz schön viel passieren.

Während also JC mit Jimi Hendrix auf einer Wolke sitzt, einen Joint nach dem anderen raucht und Gitarrenriffs übt, bricht auf der Erde das Chaos aus. Die ganzen Kriege, die vielen Millionen an Toten im 20. Jahrhundert, die vielen Totalitarismen inklusive der ganzen Religionen. Wie viele Menschen sind im Namen Gottes umgebracht worden.

Als Gott also aus seinem Kurzurlaub zurückkommt, ist er stinksauer. Er muss was unternehmen.
Also schickt er wieder mal seinen Sohn nach unten, um sein SEID LIEB unter die Leute zu bringen.

Auf der Erde versucht JC, sich mit Musik Gehör zu verschaffen. Er schart Penner, Prostituierte und Kaputte um sich… Zum Massenphänomen wird seine Mission aber erst, als er sich zu einer Castingshow anmeldet. Ab da bewegt sich JC im Haifischbecken der Medien.
Am Ende kommt es, wie es kommen muss, Jesus stirbt, eine neue Religion wird geboren.

Das Ganze ist schon ganz schön abgefahren; nichts für schwache Nerven. Mit einer großen Prise schwarzem Humor bekommt der Leser mal einen eher ungewöhnlichen Blick auf Gott und die Welt, aber manchmal muss man einfach mal die Perspektive wechseln. Ich glaube, das Buch wird noch für eine Menge Gesprächsstoff sorgen, und das mit Recht.