Rezension

Gott der Heilkunst – tolles Buch

Asklepios - Charlotte Charonne

Asklepios
von Charlotte Charonne

Bewertet mit 5 Sternen

Sie sind alle Ärzte: Sophie und Paul, wie auch Sophies Mutter Maria. Ihr Leben läuft in geregelten Bahnen, bis Emma (5 Jahre) vom häuslichen Grundstück verschwindet, zu Tode gequält und im Wald verscharrt wird. Der Täter Georg S. wird gefasst und verurteilt, aber das heilt nicht den Verlustschmerz der drei. Jeder geht anders mit seinem Schmerz um: Maria versucht ihre Schuldgefühle im Alkohol zu ertränken, Sophie verfällt in Depressionen und Paul stürzt sich in seine Arbeit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ehe der beiden bald auseinanderbricht. Doch nun soll Georg S. nach 15 Jahren aus der Haft entlassen werden, eine Sicherheitsverwahrung im Anschluss wird als nicht notwendig eingeschätzt, da von ihm kein weiteres Risiko ausginge.

Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten, besser gesagt er hat mich gefesselt. Denn hier wurde die Kriminalgeschichte einmal in einer ganz anderen Form umgesetzt und das hat mir außerordentlich gut gefallen. In Zeitsprüngen - Tatzeit, 1 Jahr danach, 3 und 15 Jahre später wird der Leser von den Auswirkungen des gewaltsamen Todes der kleinen Emma auf die einzelnen Familienmitglieder in Kenntnis gesetzt. Dazwischen wird kapitelweise die „medizinische Heilung“ von Georg S. durch Asklepios nach seiner Haftentlassung beschrieben. Ich muss schon sagen, das ist nichts für schwache Nerven. Trotzdem hat mir Georg an keiner Stelle und bei keiner Ausführung zu seiner „Genesung“ leidgetan. Aber super spannend fand ich es schon. Immer habe ich mich gefragt: was kommt als nächste Behandlung. Die Spannung habe ich bis zum Schluss als sehr hoch empfunden, denn bis zum Ende war nicht eindeutig klar wer sich hinter Asklepios verbirgt und nun Rache nimmt. Für mich war das ein super spannender und lesenswerter Krimi, den ich gerne weiterempfehle und der 5 Lese-Sterne wohl verdient hat.