Rezension

Grandios! Bestechend! Einmalig!

Die Geschichte der Baltimores
von Joël Dicker

So lange musste ich auf das zweite, ins Deutsche übersetzte, Buch des Autoren Joël Dicker warten.

Seit seinem deutschen Debüt, "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert", gilt Joël Dicker für mich als absolutes schriftstellerisches Ausnahmetalent. Dementsprechend groß waren meine Freude und dementsprechend hoch meine Erwartungen, als ich endlich "Die Geschichte der Baltimores" in den Händen halten durfte. 

In diesem Buch gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten, dem Schriftsteller Marcus Goldman, der ein Buch über die Geschichte seiner Familie schreibt. Dies bringt den Leser in den Genuss, Details aus dem Leben und der Arbeit eines Schriftstellers zu erfahren und die Geschichte der Goldmans aus Baltimore.

Joël Dicker verwebt dabei auf äußerst geschickte Art und Weise, beinahe beiläufig, Handlungsstränge. Spielerisch nutzt er verschiedene Zeitstränge. Er erwähnt immer wieder eine Katastrophe, die die Familie zerstört hat und während man sich als Leser fragt, was denn um Himmels Willen diese Katastrophe ist, merkt man gar nicht, wie sehr man schon in den Fängen des Autors ist, wie sehr Einen dieser schon gefesselt hat. 

Man lernt die Mitglieder der Familie kennen und lieben. Diese Charaktere sind nicht einfach nur Charaktere einer Geschichte. Sie sind individuell, sie sind lebendig. Sie durchlaufen eine Entwicklung.

Joël Dicker nimmt den Leser so einnehmend, so bestechend, so mitreißend mit auf seinem Weg durch diese Geschichte, dass dieser erst aufhören kann zu lesen und eine große emotionale Bandbreite mit zu erleben, wenn das Buch bereits beendet ist und er am Boden zerstört zurück bleibt.

Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt!