Rezension

Grandios - mehr kann ich dazu nicht sagen

Wild Cards 01 - Das Spiel der Spiele - George R. R. Martin

Wild Cards, Die zweite Generation - Das Spiel der Spiele
von George R. R. Martin

Wer kennt ihn nicht? George R. R. Martin und sein "Lied von Eis und Feuer". Doch sein neustes Werk, "Wild Cards", ist anders. Wenn der Name eines Autors mit einer derartig erfolgreichen Reihe in Verbindung gebracht wird, ist der Druck sicher groß, wenn man etwas anderes veröffentlicht. Und "anders" ist "Wild Cards" in jedem Fall: Denn auch wenn George R. R. Martins Name oben auf dem Cover steht, so sieht man doch darüber "Herausgegeben von". Dennoch haben wir es hier nicht mit einer Anthologie zu tun, also einer Sammlung von Geschichten unterschiedlicher Autoren - "Wild Cards" ist eine einzige Geschichte - von verschiedenen Autoren.

Ich bin mir nicht sicher, ob es so etwas schon gab oder gibt, aber ich bin mir sicher, dass ich etwas derartiges noch nicht gelesen habe. "Viele Köche verderben den Brei" ist ein Sprichwort, das wohl auch meinen Zweifeln gut Ausdruck verleiht, die ich vor dem Lesen hegte.

Geht das? Eine durchgängige Handlung, geschrieben von einem ganzen Konsortium von Autoren?

Ja, das geht!
Die unterschiedlichen Charaktere der Protagonisten wurden von verschiedenen Autoren entworfen und die Szenen aus deren Sicht dann auch von diesen Autoren geschrieben. Trotzdem hat man nie den Eindruck, dass da einfach irgendetwas aneinander gereiht wurde - alles ist stimmig. Ganz im Gegenteil: Durch die unterschiedlichen Schreibstile der unterschiedlichen Autoren, ist es möglich, die jeweiligen Protagonisten viel lebensechter und einzigartiger erscheinen zu lassen, da der jeweilige Schreibstil eine zusätzliche Dimension schafft.

Gut, ist also möglich - aber ist es auch gut?
Anstatt mit diversen Superlativen um mich zu werfen, kann ich nur sagen, das Buch ließ mich mit einem schnöden "Wow!" auf den Lippen zurück.
Anfangs lernen wir die einzelnen Protagonisten kennen, die Castingshow, die ersten Aufgaben, die den Teilnehmern gestellt werden. Wäre dieses Buch als zynische Persiflage auf den weltweiten Castingshow-Wahn geschrieben worden - schon allein das hätte es hervorragend bewältigt! Unterhaltsam, aber immer auch ironisch und unter die Oberfläche blickend, hat mich die Handlung direkt mitgenommen in dieses durch den "Wild Card - Virus" veränderte Amerika. Doch dann kommt der Rest der Welt hinzu. Plötzlich steht nicht mehr nur eine Fernsehshow im Vordergrund, denn die Gewalt eskaliert in Ägypten, Kinder und Unschuldige werden getötet und einige Asse können dies nicht mehr nur ansehen - der Handlungsort verlagert sich, wird ernsthafter, aber nicht weniger mitreißend.

George R. R. Martin und seinen Autorenkollegen ist mit "Wild Cards 1 - Das Spiel der Spiele" der Auftakt zu etwas umwerfend Mitreißendem gelungen und ich bin extrem auf die Fortsetzung gespannt!
Von mir eine absolut begeisterte Leseempfehlung!
 

Kommentare

Karithana kommentierte am 27. August 2014 um 11:11

Danke für die Rezi. Habe mich um ein Exemplar beworben und morgen dürften die Gewinner feststehen. Aber vielleicht wandert es auch sonst auf die WuLi. Die Rezi hat mich noch neugieriger gemacht. 

storycircus kommentierte am 27. August 2014 um 12:25

Danke auch vo meiner Seite. Du hast mich nochmal richtig neugierig auf das Buch gemacht und meine Zweifel schwinden lassen. Gleich heut Abend hole ich mir das Buch, da ich heute mein Project 10 Books abschließen werde. Juhuuuu :)