Rezension

Grandiose Idee, die leider lieblos umgesetzt wurde

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Bewertet mit 2 Sternen

"Die Seiten der Welt" war mein erstes Buch in 2015. Da es so gehypt wird, wollte ich gleich mit einem Highlight ins neue Jahr starten, doch stattdessen stieß mich das Buch leider in eine fette Leseflaute.

Optisch bekommt das Buch volle 5 Sterne und ist sowohl mit, als auch ohne Umschlag ein Hingucker. Auch der Inhalt klingt vielversprechend und die Ideen, die Kai Meyer hat sind wirklich toll, aber sie wurden leider verdammt schlecht umgesetzt. Mit den Figuren konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren, auch mit der Protagonistin Furia nicht. Das liegt nicht daran, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt, sondern eher daran, dass ich die Figuren zu leblos gezeichnet fand. Ein großes Manko ist auch die fehlende Spannung. Natürlich passieren in diesem Buch Wendungen, aber das plätschert alles so vor sich hin. Dann passiert mal etwas und man denkt, jetzt geht es endlich los, doch Fehlanzeige! Zudem werden die Ideen des Autors oft einfach so in die Geschichte geschmissen und verlaufen teilweise im Sand. Mir fehlt einfach eine gute Struktur. So bin ich leider überhaupt nicht in die Geschichte reingekommen. Die Idee von Libropolis, der Bücherstadt fand ich auch total tollund hab mich wahnsinnig darauf gefreut, aber auch dies wurde mir viel zu ungenau beschrieben und ich konnte mir das alles beim Lesen nicht vorstellen, ich konnte nicht abtauchen in diese Welt, die so viel verspricht. Schade, man hätte so viel aus den Ideen machen können. Da der Schreibstil trotz allem flüssig war und die Ideen gut, vergebe ich noch 2 Sterne. Mehr sind leider aufgrund der fehlenden Spannung, der farblosen Figuren und der schlechten Umsetzung nicht drin, auch wenn ich mit meiner Meinung bei den vielen guten Bewertungen so ziemlich allein dastehe.