Rezension

Grandioser Auftakt zu einer epischen Fantasy-Trilogie

Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut
von Namina Forna

Infos zum Buch

Autor: Namina Forna
Verlag: Loewe Verlag
Seitenanzahl: 512
Preis: 19,95 € [Hardcover]
ISBN: 978-3-7432-0408-9

Darum geht es

Deka steht kurz vor der Zeremonie, bei der die Mädchen in Otera für Rein befunden werden. Sie betet zu Oyomo, dass ihr Blut rot sein möge. Doch als ihr Blut golden ist, wird sie als unreine, als Dämon gekennzeichnet und verstoßen. Sie wird als Gefangene gehalten, bis eine Gesandte des Kaisers ihr einen Deal anbietet. Wenn sie für den Kaiser gegen die furchtbaren Monster kämpft, die ihr Land, die Otera bedrohen, wird ihr vergeben und sie wird rein. Natürlich stimmt Deka zu und begibt sich auf ihren Weg zur Kriegerin!

Wie ich das Buch finde

Ich sitze gerade auf meinem Sesselchen und starre nur auf meinen Bildschirm, unfähig meine Gedanken zu dem Buch in Worte zu fassen. Ich habe es gerade eben beendet. Ich bin begeistert und sprachlos. Namina Forna hat mit ihrem Debütroman den Auftakt zu einer epischen Fantasy-Trilogie geschrieben.

Die Geschichte von Deka aus Irfurt hat mich begeistert, hat mich unterhalten, mich zu nachdenken angeregt und mich zum weinen gebracht. Es war seit langem mal wieder ein richtig gutes Fantasy-Buch, das mich nicht mehr losgelassen hat.

Wenn ich doch nur eine Maske hätte, um mein Gesicht zu bedecken…. Aber ich bin unrein. Ich werde nie eine tragen dürfen.
– Seite 57

Die Unterdrückung der Frau

Ein Thema, das im ganzen Buch sehr präsent ist, ist die Unterdrückung der Frauen. Die Geschichte spielt in einem Königreich, in der die Ansicht vertreten wird, dass Frauen nur dafür da sind, den Mann glücklich zu machen. Diese Ansicht geht von der Religion der Gesellschaft aus.

Die Protagonistin selbst, hat ebenfalls an diese Religion geglaubt und diese nicht hinterfragt. Mich hat es zu Beginn wirklich wütend gemacht und, ja, beinah eher abgeschreckt. Denn so eine Einstellung mach mich wahnsinnig wütend. Im Laufe der Geschichte, wenn Deka ihre Ausbildung zur Kriegerin anfängt beginnt sie auch damit, diese Religion infrage zu stellen.

Man sieht also, grade durch diese Unterdrückung der Frauen, besonders gut, wie sich die Protagonistinnen in der Geschichte entwickeln. Deka wird von einem jungen, schüchternen, Gottesfürchtigen Mädchen schnell zu einer jungen, starken und mutigen Frau, die für sich und ihre Freunde, ihre Kameraden einsteht. Sie lernt Dinge zu hinterfragen und sieht ein, wie stark die Frauen in der Gesellschaft unterdrückt werden.

Unerwartete Wendungen

Neben einer tollen Charakterentwicklung erwartet einen eine durchdachte Handlung. Der Leser tappt von Beginn an, wie Deka selbst, im Dunkeln. Ich habe im Laufe des Buchs einige Theorien aufgestellt, was da wohl genau abgeht in diesem Königreich, lag aber mit kaum einer richtig. Immer wenn ich dachte, ich hätte es raus, kam die Autorin mit einer neuen Wendung und ließ alles was ich bisher gelesen hatte, wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Daher war ich auch wahnsinnig überrascht über das Ende. Positiv überrascht. Es hat mir mega gut gefallen, wie Namina das Buch hat enden lassen. Zum Glück ohne Cliffhanger.

Mal eine etwas andere Liebesgeschichte

Ganz besonders gut gefallen hat mir die Liebesgeschichte zwischen Deka und ihrem Uruni. Ich fand es super, wie die beiden zusammengewachsen sind. Wie sie sich lieben gerlent habe und vor allem, dass die Geschichte nicht im Vordergrund stand. Die Love-Story zwischen den beiden, war eher eine sehr angenehme Nebensache.

Ebenfalls punkten konnte das Buch, mit den ganzen Fabelwesen, wie der treue Ixa oder die Equus (Da haben mir besonders die Zwillinge Braima und Masaima gut gefallen). Es hat die Geschichte schön abgerundet.

Ich bin mehr als gespannt, wie es nun in Otera weiter gehen wird und freue mich auf die Fortsetzung.