Rezension

Grandioser Psychokrimi

Geständnisse - Kanae Minato

Geständnisse
von Kanae Minato

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzmeinung

Genre: Krimi, Psycho-Roman

Handlung: Die Rache einer Lehrerin an zwei Schülern aus ihrer Klasse. Zwei Schüler, von denen sie scheinbar weiß, dass sie ihre vierjährige Tochter getötet haben. Sie hat einen perfiden Plan ersonnen und am letztem Tag ihres Lehrerinnendaseins in die Tat umgesetzt. Doch die Rache zieht langsam ihre Kreise, weitet sich unkontrolliert weiter aus und nimmt immense Ausmaße an.

Charaktere: Der Focus liegt zuerst auf Moriguchi, der Lehrerin. Danach lernt man im Laufe der Geschichte die zwei tatverdächtigen Schüler kennen. Ihr Leben und ihr Hintergrund wird beleuchtet. Trotz der kleinen Ausschnitte schafft es die Autorin, dass die Leser*innen einen recht umfassenden Eindruck dieser drei Figuren erhalten.

Spannung: Die Spannung wächst von Seite zu Seite. Als Leser*in fragt man sich zunehmend, was am Ende der Geschichte passieren wird. Es droht unterschwellig eine bestimmte Gefahr, doch diese war für mich nicht greifbar.

Schreibstil: Der Schreibstil ist ruhig aber kraftvoll. Die Handlung entwickelt sich langsam. Erzählt wird in mehreren Kapitel und aus verschiedenen Sichtweisen. Zuerst aus dem Blickwinkel von Moriguchi, dann aus dem einer Schülerin. Später nähert sich Kanae Minato dem Geschehen aus Sicht der Schwester und Mutter des einen verdächtigen Schülers. Zu guter Letzt kommen auch noch beide Schüler zu “Wort”. Daraus entstehen natürlich Wiederholungen, über die ich hinwegsehen konnte.

Ende: Das Ende toppt nochmal alles! Eine unerwartete Wendung rundet die Handlung ab, auf die ich so keinesfalls vorbereitet war! Grandios! Wo viele Autor*innen zum Schluss versagen, steigert sich Kanae Minato und gelangt zu Hochform!

Fazit: Ein absolut grandioses Buch! Zu Beginn musste ich mich in den Schreibstil einlesen. Es holperte kurz und mir war nicht klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Sehr deutlich wird hier aufgezeigt, was unzureichende Kommunikation für Auswirkungen haben kann. Die Story ist auch kein typischer Krimi.  Doch wenn man sich auf das Buch einlassen kann, entfaltet es seine volle Kraft. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich nach und nach vollständig verschluckt hat und ich nicht erwarten konnte, die Auflösung und das Ende zu erfahren. Wer ein spannendes und ungewöhnliches Buch sucht, wird hier fündig werden. Wer sich zudem auf fremde Kulturen einlassen kann, sollte dieses Buch nicht missen! Rache, Gewalt, Heimtücke, Böses, Verletzlichkeit, Krankheit – hier ist alles vertreten! Absolute Leseempfehlung!

Kommentare

wandagreen kommentierte am 04. September 2020 um 14:41

Ach bitte, Monerl, kannst du das mit den Sternchen lassen? Was ist so schlimm daran, dass es so geregelt ist, dass der Plural eines Wortes das Maskulinum hat? Nichts. Man redet doch auch nicht so und es macht das Lesen mühsam. Wichtig ist, dass Frauen genau so viel bezahlt bekommen wie Männer und das wir in manchen Dingen ne Frauenquote haben. Man kann meinetwegen auch die Boss sagen, wenn es eine Frau ist. Daran gewöhnt man sich. Aber diese blöde Schreibweise, weil man gegen maskulinen Plural ist, ist echter Blödsinn.

Du kannst auch Die Leserschaft schreiben - schau, da hast du einen femininen Plural. Wenn es denn sein muss - und es stört den Lesefluß nicht. Es ist so ein Quatsch.