Rezension

Grandioser vierter Teil - unbedingt lesen!

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen -

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 5 Sternen

Bei dem Roman "Die Schwestern vom Ku'damm - Ein neuer Morgen" von Brigitte Riebe handelt es sich um den abschließenden vierten Teil der Reihe.

In diesem Teil liegt der Fokus auf Miriam Feldmann, der unehelichen Tochter von Friedrich Thalheim, dem Patriachen des Kaufhauses Thalheims, wo Miriam als Chefdesignerin tätig ist. Es ist das Jahr 1966 in Berlin, Miriam ist gerade mit Ehemann und der 14jährigen Adoptivtochter in eine Reihenhaushälfte gezogen, da gerät ihr Leben aus den Fugen. Wunderbarerweise ist sie auf einmal doch schwanger, womit sie mit 42 Jahren nicht mehr gerechnet hat, trifft einen Menschen wieder, der im Krieg für sie eine große Bedeutung hatte und in ihr werden viele Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit in der Kriegszeit wach.

Neben ihrem Privatleben gibt es auch einen Umbruch im Modehaus Thalheim sowie die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auch gerade Tempo aufnehmen.

Die Autorin erzählt die Geschichte von Miri und ihrer Familie in der Zeit von 1966-71 in Berlin sowie das Leben von Miri in Rückblenden von 1933-45 mit Schwerpunkt auf die Zeit zwischen 1943-45. Geschickt verwebt die Autorin Auslöser in der Gegenwart mit der Geschichte in der Vergangenheit. Die Geschichte hat mich völlig in sich hineingesogen und so bin ich noch Tage nach dem Lesen des Buches von der Gechichte gebannt. Schöne Erlebnisse, auch die pralle Lebensfreude kommen durch die Beschreibung der Mode und der Musik zum Tragen, Liebe offenbart sich in vielen Facetten in der Vergangenheit und Gegenwart, genauso wie Hass auf Menschen, die anders sind, als man selber. Es geht aber auch um Abschied, Trauer und Neubeginn und überall werden parallel zu den persönlichen und privaten Ereignisssen, die politischen Entwicklungen sowie historischen Ereignissen eingebunden. Dieser Roman ist nicht nur ein grandioser Familienroman sondern auch ein Stück Erinnerungskultur, der alle meine Sinne angesprochen hat. Grandios!