Rezension

Grandioses Buch über das Leben und den Tod

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Hazel findet Krebsbücher doof - bis auf eins: "Ein herrschaftliches Leiden". Außerdem ist sie auch kein Fan von der Selbsthilfegruppe für krebserkrankte Jugendliche, der sie angehört, die sich einmal die Woche im sprichwörtlichen "Herzen Jesu" trifft. Bis Augustus zu dieser Gruppe trifft, der dazu steht, dass er Angst davor hat, vergessen zu werden. Beide verstehen sich gut und kommen sich näher - was aber für Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind, nicht nur einfach ist. Doch die Beiden stehen über ihrer Krankheit und erleben ihre gemeinsame Zeit so intensiv, wie sonst kaum ein Paar in ihrem Alter.

Es ist schwierig, dieses Buch zu beschreiben oder zu bewerten. Klar ist, es hat sich die volle Punktzahl mehr als verdient. Ich konnte es kaum zur Seite legen, man lacht und weint mit den Beiden - oder auch über die Tatsache, was das Schicksal eben für ein Verräter ist. Sowohl Hazel als auch Augustus haben ihre Ecken und Kanten, sind dabei aber sehr sympathisch, klug und liebenswert. Ich hatte eine grundsätzliche Vermutung, was das Ende angeht, aber ich hätte sie nicht konkretisieren können. Dadurch war relativ lange auch eine gewisse Spannung dabei (soweit man das bei einem solchen Buch sagen kann).

Hazel und Augustus haben mir sehr imponiert, gleichzeitig fand ich auch ihre Familien klasse. Mit ihnen tauschen würde ich nicht wollen. Allerdings ist es toll, was sie ihren Kindern alles ermöglichen, wie sie sich an manchen Stellen aber auch abgrenzen und schließlich wie sie mit dem (möglichen) Tod umgehen. Gleichzeitig nehmen sie ihre Kinder als junge Erwachsene ernst, was in dieser Situation vermutlich nicht selbstverständlich ist.

Fazit: Ein äußerst lebensbejahendes Buch über Krebs, das ohne Kitsch auskommt, dafür sehr tiefgründig ist.