Rezension

Grandos trotz kleiner Startschwierigkeiten

Das Herz der verlorenen Dinge - Tad Williams

Das Herz der verlorenen Dinge
von Tad Williams

Bewertet mit 5 Sternen

Ich war von „Herz der verlorenen Dinge“ trotz des recht mühsamen Einstiegs begeistert. Der Tiefgang der Charaktere sowie die fesselnde Art des Sprechers und die durchweg spannende Geschichte haben mich über die gesamte Spielzeit gefesselt. Ich kann diesen Titel jedem empfehlen der gerne Fantasy liest bzw. hört. Auch ohne die Vorgeschichte zu kennen wird man sich nach kurzer Zeit gut zurecht finden in Osten Ard. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung aber auch auf die Vorgeschichte, die ich mir definitiv auch noch anhören werde.

[Hörbuchrezension] Das Herz der verlorenen Dinge von Tad Williams

 

MP3 CD Laufzeit: 8h 58

Verlag: der Hörverlag

Auflage: Ungekürzte Lesung

Erscheinungsdatum: 22. Mai 2017

ISBN-10: 3844525696

 

https://www.randomhouse.de/Hoerbuch-MP3/Das-Herz-der-verlorenen-Dinge/Ta...

 

Klappentext

Neues aus der Welt der Großen Schwerter

Osten Ard steht erneut am Scheideweg. Die Nornen bereiten sich darauf vor, das Land, das einst ihnen gehörte, zurückzuerobern. König Simons und Herzog Isgrimnurs Kriegern gelingt es, das Elbenvolk zurück in seine Hochburg in den Bergen zu drängen. Der Krieg scheint vorbei, aber das Töten dauert an. Die Sterblichen begnügen sich nicht mit ihrem Sieg: Sie trachten danach, das Volk der Nornen gänzlich auszulöschen. Da verbreitet sich die Kunde, die uralte Nornenkönigin Utuk‘ku sei gar nicht tot, sondern liege nur in einem todesähnlichen Schlaf, von dem sie zurückkehren werde.

 

Autor

Tad Williams wurde 1957 in San José (Kalifornien) geboren, studierte in Berkeley, war Sänger der Rockband Idiot, war in einer Computerfirma und als Lehrer, Manager eines Finanzinstituts, am Theater, als Schuhverkäufer und Versicherungsvertreter tätig. Er moderierte zehn Jahre lang eine Radio-Show und arbeitete an dem ersten komplett interaktiv funktionierenden Fernsehprogramm mit. Als Autor wurde er durch seinen Zyklus "Das Geheimnis der großen Schwerter" rund um das phantastische Land Osten Ard bekannt. Seine "Otherland"-Tetralogie wurde weltweit veröffentlicht; allein von der deutschsprachigen Ausgabe wurden über 200.000 Exemplare verkauft. Neben seinen Fantasy-Bestsellern schreibt Tad Williams Drehbücher und Hörspiele, erfindet Computerspiele und zeichnet Comics. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in der Nähe von San Francisco.

 

Sprecher

Andreas Fröhlich, geboren 1965, wurde im Alter von sieben Jahren im Kinderchor des SFB entdeckt. Mittlerweile ist er als "Hörspieler" Interpret unzähliger Hörbücher und erhielt 2010 nach drei Nominierungen den Deutschen Hörbuchpreis als bester Interpret für den Titel "Doppler", der in seiner eigenen Hörbuchreihe "Edition Handverlesen" erschien. Für den Hörverlag übernahm er unter anderem Rollen in den Hörspielen von Alexandre Dumas "Die drei Musketiere", den "Wallander"-Hörspielen, der "Otherland"-Saga, sowie "Das Geheimnis der Großen Schwerter" von Tad Williams. Darüber hinaus liest er den Bestseller "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" von Walter Moers. Andreas Fröhlich zählt zu den bekanntesten Synchronsprechern Deutschlands und leiht u.a. John Cusack und Edward Norton seine Stimme. Zudem ist er als Dialogbuchautor und Dialogregisseur tätig und u.a. für die deutsche Synchronfassung der "Herr der Ringe"-Trilogie verantwortlich, in der er auch die Rolle des Gollum übernahm.

 

Cover

Die grünlich gehaltene Hülle ziert neben Titel und Namen des Autors ein silbernes Amulett mit orangem Stein, in dem eine Festung zu sehen ist. Sie lässt sich zweifach aufklappen, wobei man neben Informationen zu Autor und Sprecher auch eine Karte von Osten Ard zu sehen bekommt.

Unterstützend zur Geschichte findet man im Innenteil der Hülle auch ein Glossar wo die Charaktere des Hörbuches vorgestellt werden.

Das Cover finde ich sehr ansprechend, man wird direkt neugierig wie das Abgebildete wohl mit dem Titel des Hörbuches zusammenhängt.

 

Meinung

In der Geschichte geht es im Wesentlichen um zwei Völker: die Rimmersleute und die Hikedaýa, welche am Ende eines langen Krieges stehen.

Die letzte Schlacht muss geschlagen werden; die unterlegenen Nornen bäumen sich ein letztes Mal auf um ihr Land und ihre letzte Festung Nakkiga gegen die Menschen zu verteidigen.

 

Erzählt wird von zwei Seiten. Die Menschen werden zum großen Teil durch Porto, einem Soldaten aus dem Felsgassenviertel und Endrie, einem Hafengässler Soldaten vertreten. Beide stammen aus der Stadt Ansis Pellipè und sind eigentlich von Hause aus nicht freundschaftlich verbunden.

Die Weißfüchse werden aus der Sicht vom Großmeister der Bauleute Yaarike und seinem Schützling und Heeresvormann Viyeki vertreten.

Beide Seiten haben neben den Konflikten miteinander auch einiges an Unwegsamkeiten innerhalb der Gruppierungen zu bestreiten. Die einzelnen Charaktere werden zwar am Anfang knapp vorgestellt, bekommen jedoch im Laufe der Geschichte erst richtig Tiefe. Der Autor bleibt hier so neutral und gibt keiner Seite mehr Aufmerksamkeit, so das man als Leser die Entwicklung aller Personen aufmerksam verfolgen kann. Von Anfang an hat man jedoch das Gefühl nicht alles von ihnen zu wissen und hofft darauf, das Unbekannte noch zu erfahren.

 

Die verwobenen Handlungen und Begebenheiten machen das Hörbuch zu einem Erlebnis. Von der ersten bis zur letzten Zeile fiebert man mit und hofft auf ein gutes Ende.

 

Völlig wertfrei in Bezug auf Rassen oder Gründe der Handlungen oder Begebenheiten gibt es dennoch eine moralische Tiefe ohne jedoch den Zeigefinger zu erheben.

Zwischendurch wird man von Miga Seyt-Jinnata, Edle vom Orden der Chronisten über die Situationen aus dritter Perspektive informiert. Dies schenkt eine ganz andere Sicht auf das Geschehen, bietet Erklärungen und nähere Informationen, was zwar stellenweise etwas vorgreift, die Spannung aber nicht hemmt.

 

Wer mit den oben genannten Bezeichnungen der Rassen durcheinander kommt, dem geht es wie mir. Das Hörbuch beginnt ohne Umschweife und somit auch mit einer Fülle von Namen, Bezeichnungen, Orten und Titeln, was am Anfang schon fast überfordert.

Wenn man, wie ich, ohne die Vorgeschichte zu kennen hört, braucht es schon einiges an Konzentration den Geschehnissen folgen zu können, da besonders anfangs oft zwischen Handlungsorten, Rassenbezeichnungen und Sichtweisen gewechselt wird.

 

Wer aber hilft sich zurecht zu finden ist Andreas Fröhlich.

Der Sprecher schafft es kontinuierlich die Charaktere mit eigenen Stimmen zu belegen so das diese gut zu unterscheiden sind. Er sorgt für eine schöne und angenehme Umgebung, in der man sich verlieren kann.

 

Was jedoch ein wenig zu spät kam waren die Erklärungen am Ende. Diese vorweg zu nehmen hätte mir sehr geholfen die Zusammenhänge zu verstehen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob dadurch nicht auch einiges der Spannung verloren gegangen wäre.

 

Fazit

Ich war von „Herz der verlorenen Dinge“ trotz des recht mühsamen Einstiegs begeistert.

Der Tiefgang der Charaktere sowie die fesselnde Art des Sprechers und die durchweg spannende Geschichte haben mich über die gesamte Spielzeit gefesselt. Ich kann diesen Titel jedem empfehlen der gerne Fantasy liest bzw. hört. Auch ohne die Vorgeschichte zu kennen wird man sich nach kurzer Zeit gut zurecht finden in Osten Ard.

Ich bin jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung aber auch auf die Vorgeschichte, die ich mir definitiv auch noch anhören werde.