Rezension

Grauen in Nordkorea

Stern des Nordens - D. B. John

Stern des Nordens
von D. B. John

Bewertet mit 5 Sternen

Seit vielen Jahren lebt Jenna Williams ohne ihre eineiige Zwillingsschwester. Sie soll im Süden Koreas im Meer ertrunken sein. Jenna, halb Südkoreanerin, halb Afroamerikanerin glaubt nicht daran. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Politik Nordkoreas, lernt den dortigen Dialekt und entwickelt eigene Lösungen in der Frage mit dem Umgang des Diktators. Der CIA wird auf sie aufmerksam und fördert ihr Engagement. Sie lernt auf einem Empfang den hochrangigen Offizier Cho kennen, der extrem linientreu seine Bedingungen einfordert. Cho wird in Nordkorea für seine Mission gefeiert, bis die Vergangenheit seiner leiblichen Eltern ans Licht kommt. Die 60-jährige Moon schuftete ihr ganzes Leben und hatte kaum genug zum Überleben. Der Fund in einem Ballon, der über die Grenze von Südkorea zu ihr kam, ändert ihr Leben. Sie nutzt ihren Fund um sich auf dem Markt selbstständig zu machen, sich für die anderen Frauen einzusetzen. Doch sie macht sich nicht bei allen beliebt.
Erschreckende und brutale Erlebnisse bestimmen den Thriller und vieles davon passiert genauso im Norden Koreas. Unterdrückung, Hunger und Angst prägen das Leben der Menschen, den Armen genauso wie den Privilegierten, der kleinste Anlass kann sie ins Gefängnis bringen, sadistische Befragungen und Arbeitslager können folgen, oder gleich das Erschießungskommando. Bespitzelungen sind Alltag, man kann keinem trauen und das Land selbst ist abgeschottet von der Außenwelt. Gut recherchiert, sehr spannend und nachvollziehbar erleben wir die Härten in dieser für uns so fremden Welt.