Rezension

Grauners emotionalster Fall

Nachts am Brenner - Lenz Koppelstätter

Nachts am Brenner
von Lenz Koppelstätter

Bewertet mit 4 Sternen

Commissario Grauner und sein Kollege Saltapepe ermitteln in einem Mordfall am Brenner: Ein alter Mann wurde grausam ermordet. Ein Motiv findet sich nicht so schnell, doch Grauner ahnt, dass dieser Fall etwas zu tun hat mit der Ermordung seiner Eltern vor vielen Jahren.

Auch hier wieder lässt der Autor die Welt der Einwohner Südtirols vor unseren Augen entstehen, pointiert immer wieder durch die Brille Saltapepes, der aus Neapel hierher versetzt wurde und seiner Heimat dennoch verbunden bleibt. Die beiden sind inzwischen ein gutes Team geworden, so sehr, dass Grauner einige Alleingänge bestreiten kann, die den Fall in die richtige Richtung bringen. Aber auch Saltapepe hat seine Gelegenheiten, die beiden sind sich ebenbürtig und ergänzen sich aufs Beste. Durch die Verquickung von Grauners Familiengeschichte mit diesem Fall wird dies eine sehr persönliche Ermittlung für ihn, die immer wieder die Frage nach seinen Eltern und deren Verwicklungen aufwirft. Nach und nach ergänzen sich kleine Einzelheiten, so dass die Ereignisse von früher wie auch ihre Auswirkungen gut nachvollzogen werden können. Zwei Landkarten vervollständigen die Informationen im Buch, so dass der Leser sich besser zurechtfinden kann. Als Regionalkrimi ist das Buch bestens gelungen, spiegelt es doch wie in den Vorgängerbänden die Gemeinschaft der Talbewohner besonders eindrücklich, aber auch sehr humorvoll wieder.

Nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten hat mich das Buch völlig überrollt, ich wollte nur noch weiterlesen, wie alles zusammenhängt. Grauners emotionalster Fall – sehr gerne empfehle ich ihn weiter.