Rezension

Greins Geheimnis

Der Judas-Schrein - Andreas Gruber

Der Judas-Schrein
von Andreas Gruber

Bewertet mit 5 Sternen

Ich kannte bisher nur die Reihe mit dem Ermittlerduo Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder von Andreas Gruber und habe mich auf dieses Buch gefreut. Es hat unglaublich gut gefallen! Ich liebe den Schreibstil von Gruber und bin von seinen Geschichten immer sehr gefesselt. Als ich gelesen habe, dass es sich um ein "Lovecraftsches Grauen" handelt, wusste ich schon, dass mich auch einige nicht realen Elemente erwarten werden. 

Grein am Gebirge ist schon ein außergewöhnliches Dorf. Die Menschen sind schon irgendwie seltsam und mögen es nicht, wenn Fremde sich in ihrem Dorfleben einmischen. Ich habe schon am Anfang gemerkt, dass es sich um kein gewöhnliches Dorf handelt und war schon auf den Grund dafür gespannt. Ich fand es etwas verwirrend, dass sich absolut keiner von der Dorfgemeinde für den Mord an dem vierzehnjährigen Mädchen interessiert hat. Keine besorgte Familie, keine Gaffer am Tatort. Ja, hier stimmt doch etwas nicht! Bereits am Anfang gibt uns der Autor auch einen kleinen Hinweis, auf den ich zunächst nicht geachtet habe, später aber verstanden habe. Wirklich raffiniert! 

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und die ganze Polizeiarbeit war kein bisschen langweilig. Ich war einfach total gefesselt und habe bis zur letzten Seite mitgefiebert. Alex Körner hat mir als Protagonist gut gefallen. Ja, er hat schon ein schweres Leben und es ist schon nicht so leicht für ihn, in Grein zurückzukehren: Der Ort, den er mit so viel Negativem verbindet und Quelle seiner Alpträume. Ich bewundere ihn für seine Stärke, die er auch am Ende gezeigt hat.

Und dann kam das Grande Finale! Joa, Gruber hat es schon sehr gut gemacht. Er erspart uns das Happy End und zeigt, dass manchmal eben auch das Böse gewinnen kann. Am Ende ist aber alles nachvollziehbar und verständlich gewesen.