Rezension

Grischa - Die Jagd geht weiter (ggf. Spoiler)

Grischa - Eisige Wellen - Leigh Bardugo

Grischa - Eisige Wellen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 5 Sternen

Seit ihrer Flucht aus Rawka halten sich Alina und Maljen im Hintergrund auf und versuchen ihre Identität zu verschleiern. Trotzdem spürt der Dunkle sie bald auf. Er will vor allem Alina, um seine Macht zu stärken. Aber auch Maljen ist ihm wichtig, denn er soll einen zweiten Kräftemehrer; den Eisdrachen Rusalja aufstöbern. Er bringt die beiden auf ein Schiff, welches vom Freibeuter Sturmhold befehligt wird. Doch auch dieser hat seine eigenen Pläne und durchkreuzt die des Dunklen. Alina erhält den zweiten Kräftemehrer. Sturmhold, der sich schließlich als Prinz Nikolaj von Rawka zu erkennen gibt, bittet Alina mit ihm zurück nach Rawka zu kommen, um das Land zu retten. Unterwegs entdeckt Alina in dem alten Märchenbuch einen dritten Kräftemehrer; den Feuervogel. Auch diesen will sie finden, um so gegen den Dunklen und seine Zerstörung antreten zu können. Zurück im kleinen Palast bekommt Alina die Führung der Zweiten Armee. Dort hat sie nicht nur mit dem Misstrauen der anderen Grischas zu kämpfen, denn Maljen und sie entfernen sich immer weiter voneinander, was sie nicht verhindern kann. Als dem Dunklen schließlich ein Überraschungsdurchbruch nach Rawka gelingt, müssen alle vereint gegen ihn, seine Schatten und Grischas kämpfen. In der alten Kapelle kommt es schließlich zum Kampf zwischen Alina und dem Dunklen.

Wie beim ersten Teil ist das Cover des Buches wieder sehr liebevoll mit einer Aquarellmalerei gestaltet. Neben Alina ist der zweite Kräftemehrer, der Eisdrache abgebildet. Auch unter dem Schutzumschlag wurde das Buch wieder sehr toll gestaltet, man sieht die eisigen Wellen, passend zum Titel.

Genau wie im ersten Teil finde ich die Sprache des Buches wieder sehr bildhaft und detailliert. Das Buch ist flüssig zu lesen und nimmt den Leser gefangen. Meiner Meinung nach schafft die Autorin eine besondere Atmosphäre. Insgesamt ist das Buch unheimlicher, düsterer, aber auch emotionaler als der Vorgänger.
Die Verknüpfungen zur russischen Sprache und Geschichte fand ich dieses Mal leichter, man kannte es ja nun schon aus dem ersten Teil. Man fühlt sich im Zarenreich Rawka gleich wieder zurecht.
Vom Beginn an ist der Leser mitten drin in der Geschichte. Die Handlung und Spannung nehmen von Anfang Fahrt auf, nur im Prolog und Epilog wird dem Leser etwas Ruhe gegönnt. Ich finde, das der Spannungsaufbau diesmal besser gelungen ist als im ersten Teil.

Als Leser beider Teile merkt man die Entwicklung der Charaktere; sie sind durch die Flucht erwachsener geworden, aber auch härter und selbstbewusster. Dabei haben sie alle immer noch einige Fehler und wirken auf den Leser nicht perfekt.
Neben vielen Personen aus dem ersten Teil sind einige neue und interessante Charaktere hinzugekommen, wie der Freibeuter Sturmhold, der sich als Prinz Nikolaj entpuppt.

In diesem Teil geht es nicht nur um den zweiten Kräftemehrer und den Kampf gegen den Dunklen. Alina muss zudem auf politischer, religiöser und persönlicher Ebene ihre Kämpfe ausfechten.

Insgesamt hat mir der zweite Teil um Alina sehr gut gefallen. Und es bleibt abzuwarten, wie es im letzten Teil weiter geht. Ich jedenfalls erwarte den dritten Teil mit Spannung