Rezension

✎ Grit Poppe - Freiheit 1 Weggesperrt

Weggesperrt - Grit Poppe

Weggesperrt
von Grit Poppe

Vor knapp 8 Jahren (im Oktober 2012) habe ich "Abgehauen" gelesen. Ich weiß nicht, ob ich vor dem Lesen bereits wusste, dass dies der zweite Teil der Reihe ist. Aber nach dem Lesen wusste ich: Den ersten will ich auf alle Fälle auch lesen!

Dass es nun sooo lange gedauert hat, hat mehrere Gründe. Und da ich mich an den Folgeband von "Weggesperrt" nach so vielen Jahren überhaupt nicht mehr erinnern kann, werde ich ihn bald noch einmal lesen.

Grit Poppes Jugendroman hat mich leider nicht ganz so gepackt, wie ich es vermutet habe. Ich hatte im Vorfeld nochmal meine Rezension von 2012 angeschaut und dachte, heraus gelesen zu haben, dass mich "Abgehauen" total geflasht hat. Vielleicht war es damals wirklich so. Vielleicht wird es nochmals so sein. Band 1 konnte mich jedenfalls nicht vollkommen überzeugen.

An einer Stelle hatte ich tatsächlich Herzklopfen, weil ich mit der Protagonistin mitgefiebert habe. Jedoch war es auch die Stelle, dich mich am meisten stutzen ließ, weil sie irgendwie nicht passen wollte. Sie war zu konstruiert.

Die Darstellung im Jugendwerkhof und im "Schlimmer" haben mein Innerstes berührt. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass solche Einrichtungen existierten. Diese Tatsache - dass solche Einrichtungen möglich waren - finde ich sehr erschreckend. Ich werde schauen, dass ich noch mehr Literatur zu diesem Thema finde, denn dies scheint eine Sache zu sein, die lieber totgeschwiegen wird ...

Im Endeffekt fand ich die Geschichte spannend, wenn auch nicht herausragend. Und doch beschäftigt sie mich noch lange im Nachgang. 

Jugendliche sollten meiner Meinung nach während des Lesens eine erwachsene Begleitung haben, damit aufkommende Fragen nicht im Raum stehen bleiben müssen.

Der Anhang - Glossar & Chronik - fand ich sehr gut, da jungen Lesern nicht alles geläufig sein wird.

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