Rezension

Größenteils eher langweilig

Der letzte König - David Falk

Der letzte König
von David Falk

Bewertet mit 3 Sternen

Der erste Band dieser Trilogie konnte mich wirklich positiv überraschen: Die Menschheit gibt es nicht mehr. Sie sind durch einen Pakt mit den heimtückischen Drachen selbst dem Untergang geweiht. Wahren die Herrscher in den Städten niedergemätzelt, dauerte es nicht lang und die fliehende Bevölkerung wurde durch allerlei Chimären letztlich ausgelöscht. Als einzigen Überlebenden lernt der Leser Athanor kennen, der sich mit den den Zwergen und Elfen einer Bedrohung aus Untoten gegenübersieht und diese versucht zu bekämpfen. Dies war für mich neu und zudem spannend geschrieben, so dass mir der erste Band, der auch gut für sich stehend konnte, sehr gut gefallen hat. Dieser hier hat mich größtenteils eher gelangweilt, so dass meine Gedanken ständig abschweiften und sich die Lektüre zog wie zäher Kaugummi. Das lag warhscheinlich daran, dass Band eins so herrlich abgeschlossen war und nun mit diesem Buch ein völlig neues Kapitel aufgeschlagen wird: Athanors Elfengeliebte wurde mit samt dem gemeinsamen Kind, das sie unter dem Herzen trug, heimtückisch von einem vermeintlichen Freund umgebracht. Der Mörder entflieht über das westliche Meer und Athanor hinterher. Leider gestaltet die Überfahrt sich nicht ganz so wie geplant, so dass Freund und Feind zunächst völlig voneinander losgerissen auf dem Festland ankonmen. Nun müssen sie sich nicht nur dort orientieren, sondern auch noch nach dem anderen suchen. Und bis die Handlung endlich Fahrt aufnimmt, ist der Leser leider schon im Finale angekommen. Das Finale rettet das Buch deutlich: Endlich erkennt man wieder den spannungsgeladenen und atmosphärischen Schreibstil, den ich im ersten Buch so schätzte. Viele Parteien mischen letztlich mit und der Ausgang bleibt lange ungwiss. Da auch ein paar lose Fäden für den Finalband liegen gelassen wurden, kann ich mir vorstellen, dass der nächste Band wieder besser wird, da noch unklar ist, wie sie die Drachen in Zukunft verhalten und von welcher Art der große Komplott der Chimären sein wird.
Dieses Buch jedoch leidet meiner Meinung nach an typischen Problemen eines ersten Bandes, nämlich dass die Handlung schwer in Gang kommt, da viel eingeführt und vorgestellt werden muss. Da dies jedoch der zweite Band einer Trilogie sein soll, ein Teil also, der eine Handlung fort – und in Richtung Reihenfinale führen soll, ist es hier im Grunde unangemessen eine völlig neue Geschichte zu starten. Meine Lesefreude hat jedenfalls stark darunter gelitten. Das Finale hat jedoch sehr viel wieder wett machen können, so dass ich zumindest interessiert daran bin, wie diese “Trilogie” endet. Der Klappentext von Band drei klingt jedenfalls vielversprechend.

Fazit: Der letzte König leidet leider darunter, dass hier statt der Fortsetzung eines wirklich sehr guten ersten Teils, eine praktisch neue Geschichte begonnen wird, und der Lesefluss durch die lange Anreise und die Orientierung im neuen Land für mein Empfinden sehr darunter leidet. Das ist sehr schade, denn eigentlich hat mit der Schreibstil von David Falk im ersten Band wirklich gut gefallen. Da das Finale jedoch wieder sehr spannend gestaltet war und diesmal ausreichend lose Fäden übrig geblieben sind, kann ich mir jedoch vorstellen, dass die Trilogie noch einen gelungenen Abschluss finden wird.