Rezension

Großartig ...

Der Schwarze Thron - Die Schwestern - Kendare Blake

Der Schwarze Thron - Die Schwestern
von Kendare Blake

„Der schwarze Thron – Die Schwestern“ von Kendare Blake ist 2017 im Penhaligon Verlag erschienen.

 Zum Inhalt: Mirabella, Katharine und Arsinoe sind Schwestern, mehr noch – sie sind Drillinge und die Töchter der Königin des Inselreichs Fennbirn. Jede der drei wird mit einem bestimmten magischen Talent geboren – aber nur diejenige, die ihr Talent auch beherrscht, wird tatsächlich Königin. Dazu muss sie allerdings auch noch ihre beiden anderen Schwestern töten und zeitgleich gegen die  Intrigen der verschiedenen magischen Gruppierungen ankämpfen.

Elementwandlerin, Naturbegabte oder Giftmischerin – nur eine kann ihren 16. Geburtstag überleben und tatsächlich als Königin herrschen.

„Drei Königinnen, dunkel, unschuldig, klein
einem Schoß entsprungen,
können niemals Freundinnen sein.

Drei dunkle Schwestern, jede so schön,
zwei werden verschlungen,
nur eine gekrönt.“

Dieses Buch hat mich mal wieder richtig geflasht. Obwohl es tatsächlich unaufgeregt und entspannt beginnt.

Zunächst erfährt man als Leser in einzelnen Kapiteln (wobei abwechselnd aus Sicht der drei Schwestern erzählt wird) alles Wissenswerte über die drei verschiedenen Schwestern, ihre magischen Talente, die verschiedenen Nebendarsteller und über die Welt, in der sie leben. Das ist tatsächlich am Anfang etwas viel, allerdings empfand ich dies zu keiner Zeit langweilig oder langatmig. Im Gegenteil – die Autorin hat einen ganz wunderbaren Schreibstil, so dass mir Personen und Landschaften detailreich und farbenprächtig nahe gebracht wurden. Ich konnte mir ganz in Ruhe die Zeit nehmen, zum einen die geheimnisvolle Insel kennenzulernen, auf der die Geschichte spielt (und bei der erst nach und nach klar wird, dass sich diese – ähnlich wie „Die Nebel von Avalon“ – mit ihren Geheimnissen im Nebel verbirgt). Zum anderen wachsen mir die drei Schwestern langsam ans Herz – mit all ihren Ecken und Kanten. Blake gelingt es, diese drei so plastisch und greifbar zu charakterisieren, dass man jede Sekunde mit ihnen mit fiebert, mit leidet, sich mit freut. Und dabei kommen sie bestimmt nicht durchweg positiv rüber – das macht sie so menschlich, dass man sich in irgendeiner Art und Weise mit jeder von ihnen identifizieren kann. Eigentlich möchte man ab einem bestimmten Punkt auch gar nicht, dass überhaupt eine der drei sterben muss.

Auch die Nebendarsteller werden liebevoll und detailreich gezeichnet, so dass auch die Beziehungen untereinander deutlich zum Tragen kommen.

Ab Mitte des Buches wird ein ungeheurer Spannungsbogen aufgebaut. Das Tempo steigert sich, so dass man atemlos Seite für Seite umblättert, bis die Geschichte in einem wirklich fiesen Cliffhanger gipfelt.

Bei diesem Buch hatte ich ganz großes Kino in meinen Händen und ganz bildlich auch in meinem Kopf und warte nun händeringend auf September, da dann der zweite Band erscheinen soll.

Eindeutige Lese- und Mitfieber-Empfehlung für alle Fantasyleser und -leserinnen.