Rezension

Großartig !

Wüstenschwestern - Lynn Austin

Wüstenschwestern
von Lynn Austin

Eine Geschichte die bewegt und nachhallt !

„Also, immer wenn Flora und ich eine Reise gemacht haben, hat uns das wieder zu einem Puzzleteil unseres Lebens geführt und dann sind wir mit einem neuen Ziel nach Hause zurückgekehrt. …. Alle unsere Erfahrungen machen uns zu dem, was und wer wir sind. Und wenn wir bereit sind zu fragen, wird Gott uns zeigen, wie wir diese Erfahrungen für ihn einsetzen sollen.“(S.387)

In dem Roman hat Lynn Austin sich von zwei Schwestern inspirieren lassen, die es tatsächlich gegeben hat, sie wurden 1843 in Schottland geboren. Flora und Rebecca Hawes in diesem Roman sind fiktive Romanfiguren. Sie leben in Chicago und entführen den Leser in eine aufregende, fesselnde Geschichte ins 19. Jahrhundert zwischen Chicago und der Wüste Sinai.

Eigentlich sind beide Schwestern sehr gegensätzlich doch eines verbindet sie – die Freude am Reisen verbunden mit einer großen Abenteuerlust. Beide lieben es, fremde, ferne Länder zu entdecken und beide haben einen unwahrscheinlichen Wissensdurst. So schaffen sie es, ihren Vater für eine weite Reise zu überzeugen, der viele weitere aufregende Reisen folgen sollten.

Der Roman ist geschickt aufgebaut und erzählt. Der Haupthandlungsstrang befindet sich im Jahr 1890 in der Wüste Sinai. Die Geschichtsstränge der Vergangenheit beginnen bereits in Rebeccas und Floras Kindheit und Jugendzeit und werden ebenso bis ins Jahr 1890 erzählt. Besonders interessant ist eine weitere Gestaltung des Buches: die Autorin schreibt den Roman aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Hier beginnt sie mit den beiden Schwestern, wobei Rebecca mit ihrer lebensfrohen und abenteuerlustigen Art den Beginn macht. Geschickt werden zu dem Hauptgeschehen viele weitere kleine einzelne Geschichten erzählt und alles zusammen ergibt ein aufregendes Leseerlebnis voller Abenteuer.

Durch die Zeitsprünge hatte ich es eingangs etwas schwierig einzusteigen aber umso mehr man in die Geschichte einsteigt, desto mehr verwebt sich alles miteinander zu einer wundervollen Geschichte. Immer als ich dachte, was mag jetzt noch spannendes kommen was das bisher Geschehene toppen kann, rollt Lynn Austin eine völlig neue fesselnde Perspektive auf, die mich in den Bann genommen hat und mir bis zum Ende viel Spannung beschert hat.

Durch die unterschiedlichen Perspektiven muss man sich schon ein wenig konzentrieren, was nicht heißt, das der Roman schwierig zu lesen ist sondern eher, dass er inhaltlich sehr wertvoll ist und man einfach Zeit braucht, um die unterschiedlichen Perspektiven zu verinnerlichen und jede kleine einzelne mit erzählte Geschichte zu genießen.

Die biblische Botschaft die eigene Begabung zu erkennen und sie für Gott einzusetzen, ohne sich von der Gesellschaft davon abbringen zu lassen, kommt hier ganz klar rüber.

„Aber ich glaube, Gott wirbelt die Dinge manchmal durcheinander, nur um uns unser falsches Denken vor Augen zu führen.“ (S.245)

Die Autorin hat es geschafft, mir mehr als eine Freunden - und Glücks-Träne zu entlocken. Ich habe das Buch mit einem „Waow – was für eine tolle Reise durch das Leben der beiden Schwestern“ zugeklappt. Die Geschichte selbst, sowie auch die biblische Botschaft, die die Autorin vermitteln möchte, werden noch lange in mir nachhallen.
 

 Fazit

Das Buch ist eines meiner echten Lesehighlights, das ich auch gerne nochmal weitere Male zur Hand nehmen und lesen werde. Lynn Austin hat sich damit tief in mein Herz geschrieben.