Rezension

Großartig, eindrucksvoll und spannend.

Mystic River - Dennis Lehane

Mystic River
von Dennis Lehane

Bewertet mit 5 Sternen

Im Boston von 1975 bestimmt eine 3er Clique der Elfjährigen mit Jimmy, Sean und Dave die Szene in den Stadtvierteln „Flat and Point“. 25 Jahre später - nach dem Mord an Katie und den darauffolgenden Investigationen - werden alle von ihrer bitteren Vergangenheit eingeholt und müssen sich ihren Dämonen stellen. Für deren Ehefrauen, Kinder und für manchen der ehemaligen Clique ein bitteres, bisweilen tödliches Ende – im Mystic River.

Mystic River steht selbstredend für einen Weltbestseller, mit Verfilmung und zahlreiche Auszeichnungen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

Jeder der drei Boys hat eine besondere eigene Geschichte und jede der Familien hat ebenso eine eigene, die in einem faszinierenden Stil detailliert erzählt wird. Ebenso den Frauen und deren Charaktere wird breiten Raum gegeben. Alle drei spielen eine entscheidende Rolle, Annabeth, die Starke, Celeste, die Verräterin und Lauren, die Schweigerin. Fast nebensächlich die Suche nach dem Mörder umso spannender sind die zwei Gesichter von Dave. Nach 500 (von 621 Seiten) meint der Leser, die Identität des vermeintlichen Mörders erraten zu können und liegt doch wieder falsch. Geschickt hält Lehane die Spannung bis zum Schluss hoch. Wie in einem griechischen Drama mit dem ersten Höhepunkt, dem Mord an Katie. Dem Tod von Dave als retardierenden Moment, mit nochmals steigender Spannung bis zur „Entdeckung“ der wahren Mörder. Und dem Abschwung, dem Nachtrag, der dem Leser glauben machen will „alles sei wieder beim Alten.“

Die Neuübersetzung von 2014 tut ihr Übriges. Schreib- und Erzählstil harmonisieren perfekt und bilden den Grundstock für diesen Weltbestseller.