Rezension

Großartig, irre und verstörend

Nach der Bombe
von Philip K. Dick

Die Erde nach einem verheerenden Atomkrieg: Im kalifornischen West Marin County scheint das Leben weiterzugehen wie bisher – die Menschen gehen zur Arbeit, sehen fern und suchen ihre Psychiater auf. Doch tatsächlich hat sich alles völlig verändert...

"Nach der Bombe" spielt in der Zeit nach dem nuklearen Holocaust - eine klassische Dystopie sollte man meinen, doch hat Dick derart schrullige und irre Charaktere entwickelt, dass man zeitweise in lautes Lachen ausbricht. Die Apokalypse hat die bösartigen und verrückten Züge der Menschheit vom Feinsten herauskristallisiert, sei es Größenwahn, Gier, Egoismus oder Rassismus. Man trifft auf Nasenflöte spielende Ratten, einen telekinetisch veranlagten Schwerbehinderten, sprechende Hunde... Obgleich all dier kurioser Eigenarten ist "Nach der Bomde" eine wirklich tiefgehende Charakter und- Gesellschaftsstudie mit Herz. Das Leben geht in diesem apokalyptischen Szenario einfach weiter, der Mensch und die Natur adaptiert und passt sich an, das Leben geht einfach weiter, ohne dass ein Held die Menschheit rettet.
Ich liebe dieses Buch und bin fasziniert von Dick´s Schreibweise!