Rezension

Großartige Leseprobe, danach leider sehr schwacher Plot, der aus unnötigem Hin und Her besteht.

Perfect Mistake - Kylie Scott

Perfect Mistake
von Kylie Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext

Als Adele für die Hochzeit ihres Vaters in ihre Heimatstadt zurückkehrt, weiß sie, dass es kein einfacher Besuch werden wird. Sieben Jahre ist es her, dass sie fortging. Sieben Jahre, seit sie den größten Fehler ihres Lebens begangen hat. Nun muss sie dem Mann gegenübertreten, der ihr damals die Welt bedeutet hat. Augenblicklich kommen die Gefühle wieder hoch, noch intensiver und heftiger als zuvor. Doch eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich ... oder?

Meine Meinung

Mit der Bewertung dieses Buches tue ich mich tatsächlich etwas schwer. Nach Lesen der Leseprobe war ich von der Geschichte sofort angefixt und wollte unbedingt weiterlesen. Leider habe ich während des Lesens immer mehr gemerkt, dass es sich nicht so entwickelt, wie ich mir das nach der Leseprobe gewünscht habe. Für mich hat die Autorin eine falsche Richtung eingeschlagen, weshalb mir das Buch letztendlich nur mittelmäßig gut gefallen hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ist neben der neugierig machenden Leseprobe das Beste an der Geschichte. Locker und leicht gehalten, gelegentlich durchzogen von amüsanten Dialogen, die gut unterhalten und den Leser auch zum Grinsen bringen.

Neben einem gut zu lesenden Schreibstil braucht ein gutes Buch jedoch auch sympathische Charaktere und einen bestenfalls spannenden, zumindest aber unterhaltsamen Plot. Hier fangen die Probleme an. Nachdem mich Adele in der Leseprobe noch mit ihrem Humor begeistern konnte, war sie später eigentlich kaum der Rede wert. Sie wurde zu einer durchschnittlichen Protagonistin, die man zwar durchaus sympathisch findet, die aber kaum heraussticht und noch dazu immer wieder recht schnell nachgibt. Das hat dem Buch deshalb geschadet, weil sie aufgrund dessen auch nicht den schlechten Eindruck des männlichen Protagonisten ausgleichen konnte: Pete ist in der Gegenwart über vierzig Jahre alt (der Altersunterschied zwischen ihm und Adele ist es, der die Beziehung der beiden - laut Klappentext - so "unmöglich" macht) und verhält sich wie ein 14-Jähriger in der Pubertät. Stimmungsschwankungen und unverständliche Wut stehen bei ihm an der Tagesordnung. Weil sein Alter so rein gar nicht zu seinem unreifen Verhalten gepasst hat, konnte ich nicht mit ihm warm werden. Er war ziemlich anstrengend.

Dazu hat auch der Plot beigetragen: Der Klappentext verrät schon, dass etwas in der Vergangenheit vorgefallen ist, das zwischen Adele und Pete steht und eine Wiederbegegnung problematisch macht. Meiner Meinung nach ist die Autorin hier jedoch völlig falsch an die Geschichte herangegangen, denn das große Mysterium wird schon in der Leseprobe aufgelöst und ist letztendlich kaum der Rede wert. Problematisch ist das, weil Pete eine riesige Sache daraus macht und sogar noch nach sieben Jahren unglaublich nachtragend ist. Aufgrund dessen ist sein Verhalten schwer nachvollziehbar. In meinen Augen schadet es auch Spannung und Handlung, dass dieses Ereignis im Grunde genommen so unbedeutend für den Verlauf der Geschichte ist, denn eigentlich war das ja die Grundidee. Es wurden falsche Erwartungen geweckt – und ich bin aufgrund dessen leider ziemlich enttäuscht. Zudem wird viel zu oft in die Dramenkiste gegriffen, um ein unnötiges Hin und Her heraufzubeschwören und ein Zusammenkommen künstlich hinauszuzögern. Ich finde, man hätte mehr aus der Story herausholen können. Für mich bleibt die Leseprobe das Highlight des Buches.

Fazit

Bricht mit den Erwartungen des Lesers, das stellt sich aber als nachteilig für die Geschichte heraus. Man hätte mehr herausholen können. Da auch die Protagonisten nicht zu überzeugen wissen, sondern im Falle von Pete sogar anstrengen, hat mich das Buch nach der großartigen Leseprobe leider enttäuscht. Schade! Von mir gibt es 3 Sterne wegen Leseprobe und Schreibstil.