Rezension

Großartige Unterhaltung, trotz kleiner Kritikpunkte

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin - Sara Wolf

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
von Sara Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz

König Sref von Cavanos mustert mich mit den kalten Augen eines Raben, der über einem Kadaver kreist - geduldig und bereit, mich zu verschlingen, sobald ich mir eine Blöße gebe.

Meinung

Als Herzlose gehorcht Zera der Hexe Nightsinger, die sie vor dem endgültigen Tod bewahrte, sie aber gleichzeitig an sich band. Zurückgezogen im Wald, lebt Zera seitdem ein einsames und eintöniges Leben. Doch die Hexen sind in Gefahr und ausgerechnet Zera scheint ihre letzte Hoffnung, um den bevorstehenden Krieg zu verhindern. Die Menschen fürchten ihrer und werden mehr und mehr gegen sie aufgestachelt. Die einzige Möglichkeit, die bleibt - das Herz des Prinzen. Ihn zu einen von ihren Herzlosen zu machen, ist Zeras Aufgabe. Als Belohnung wird Zera ihr Herz und ein Leben in Freiheit in Aussicht gestellt.

Die junge Herzlose Zera dient als Erzählerin und lässt Einblicke in ihr Inneres zu. Dort haust die sogenannte Glut und versucht regelmäßig die Kontrolle zu übernehmen. Sie verstärkt sich in manchen Situationen und ist meist aufs Töten aus. Der Schreibstil ist von Anfang an angenehm und gut zu lesen. Besonders die Glut fand ich gut eingeflochten. In der Welt von Heartless gibt es verschiedene Rassen, über die aber leider noch nicht so viel bekannt wurde. Neben Menschen und Hexen gibt es die Katzenähnlichen Celeons, die auf zwei Beinen laufen und ausgezeichnete Kämpfer sind und die Benather, die unter der Erde leben und die Menschen vor Monstern beschützen. Es hätte gerne mehr auf die einzelnen Rassen eingegangen werden können. Obwohl die Geschichte sich in wenigen Tagen abspielt, hatte ich nicht das Gefühl, dass alles zu schnell ablief. Denn die einzelnen Tage zogen sich gut in die Länge, ohne dabei langweilig zu werden.

Charaktere

Zera sprühte vor Sarkasmus und hatte immer einen Witz oder gewitzten Gegenspruch auf den Lippen. Sie nahm sich und ihr Schicksal nicht zu ernst, auch wenn es ihr schon zusetzte.

Der Kronprinz Lucien war eher zurückgezogener, ließ sich nichts sagen und war mit seiner direkten Art nicht bei allen beliebt. Er und Zera harmonierten von der ersten Sekunde an perfekt. Schade, dass er zum Ende hin aber etwas von seinem Charme verlor und zu anhängend wurde, obwohl es nicht wirklich zu seinem bisherigen Charakter passte.

Fazit

Schnell gefesselt und mit Spaß und Spannung, wurde der Leser durch die Geschichte geleitet. Zwar hätte ich gerne noch etwas mehr aber die Rassen gewusst und auch Luciens Charakterentwicklung gefiel mir nicht zu hundert Prozent, aber dass kann ja noch im zweiten Band folgen. 4 Sterne