Rezension

Großartiger Werwolf-Roman mit echter Grusel-Atmosphäre

Nachtwald
von Frances Gordon

Bewertet mit 5 Sternen

Plötzlich Witwe geworden, muss Felicity nicht nur ums finanzielle Überleben kämpfen, sondern sieht ebenso unvermittelt ihre kleine Tochter auf unheimliche, finstere Weise in tödlicher Gefahr.
Felicity Stafford, geborene Foljambe, versucht mit dem plötzlichen Tod ihres Mannes Connor fertigzuwerden - und mit der Erkenntnis, dass er ihr gigantische Schulden hinterlassen hat. Als pragmatische PR-Fachfrau nimmt Felicity dankbar das Angebot eines bei der Beerdigung aufgetauchten Cousins von Connor an, die Zweihundert-Jahr-Feier eines Klosters zu organisieren. Für die Dauer der Vorbereitungen siedelt sie daher mit ihrer siebenjährigen Tochter Bryony in das von dichten Wäldern umgebene Kloster um. Dort, in diesem kleinen, versteckten Ort, taucht zur selben Zeit Piers Adair auf, ein Anthropologe, der von finsteren, bruchstückhaften Erinnerungen an seine Kindheit verfolgt wird, seitdem er sich mit den Bewohnern einer abgelegenen Insel vor der schottischen Küste befasst. Irgendetwas Unerklärliches haftet ihnen an, etwas Wölfisches, das sich auch in den jahrhundertealten Legenden der Inselbewohner wiederfindet. Piers findet heraus, dass jede Generation einen Mann namens Karabas auserwählt, der die Insel verlässt, um die grausige Rache auf die Nachkommen der Wolfsjäger des Geschlechts der Foljambe fortzusetzen. Und es scheint, als sei Bruder Karabas nun auf der Jagd nach Felicity und ihrer Tochter...!

Dieses Buch habe ich vor Jahren in der Wühlkiste eines Supermarktes entdeckt und eigentlich nur mitgenommen, da ich es quasi umsonst bekam:
Beim Kauf von 3 Mängelexemplaren gab es das Dritte kostenlos dazu.
Cover und Inhaltsangabe sprachen mich an, also nahm ich es kurzerhand mit.

Am selben Abend wollte ich es eigentlich nur mal kurz anlesen und wurde sofort von der unheimlichen Atmosphäre gefesselt.
Handlungsorte sind ein einsames Kloster in den Wäldern Irlands und eine abgeschiedene Insel vor der Küste Schottlands....beides wie geschaffen, um eine unheimliche Gänsehaut-Atmosphäre zu erzeugen.

Bereits nach wenigen Seiten ist man vollkommen in der Geschichte gefangen,
beobachtet unheimliche Rituale in den Höhlen der einsamen Insel und erlebt Felicitys Angst um das Leben ihrer Tochter hautnah mit.

Die Spannung wird hier größtenteils durch subtilen Grusel und weniger durch Blutvergießen erzeugt...aber gerade das macht für mich den Reiz dieses Buches aus.
Bei so mancher Szene stellen sich die Nackenhärchen auf und man ertappt sich dabei, doch nochmal die Fenster und Türen zu überprüfen, bevor man zu Bett geht.

Aus diesem Zufallskauf wurde einer meiner persönlichen Favoriten, den ich mittlerweile schon mehrmals gelesen habe und auch in Zukunft immer mal wieder zur Hand nehmen werde.