Rezension

Großartiges Debut!

Eine zweite Chance für den ersten Eindruck - Melanie Hinz

Eine zweite Chance für den ersten Eindruck
von Melanie Hinz

Inhalt:
Nina ist 23 Jahre alt und arbeitet als Erzieherin. Nach dem Tod ihrer Eltern hat ihr Bruder Thorsten sie liebevoll aufgezogen und ist seitdem immer für sie da. Als Profi-Footballspieler verdient er sein Geld und lebt mit seinem Lebensgefährten David im gleichen Haus wie Nina. Obwohl sie sich sonst nicht groß für Football interessiert, begleitet Nina ihren Bruder immer wieder zu seinen Spielen und danach in die Bars, um ihre Siege zu feiern. Eines Abends lernt sie dort den attraktiven Amerikaner Eric kennen, der ist vor kurzem zu Thorstens Team gestoßen ist. Nach einem One-Night-Stand möchte Eric jedoch mehr und auch Nina bekommt den charmanten Kerl nicht mehr aus ihrem Kopf. Doch Eric hütet ein Geheimnis, welches Ninas Vertrauen in ihn bis auf die Grundmauern erschüttert.

Fazit:
„Eine zweite Chance für den ersten Eindruck“ ist der Debütroman von Melanie Hinz.
Obwohl der Tod ihrer Eltern fast 15 Jahre her ist, ist Nina ein Mensch, der sich sehr einsam fühlt. Ihr Bruder Thorsten hat zwar immer versucht, auch ein Vaterersatz für sie zu sein, doch trotzdem fehlen ihr ihre Eltern schrecklich. Aus diesem Grund ist sie oftmals sehr unsicher, gerade was den Umgang mit Familien angeht. Da stellt Eric natürlich eine große Herausforderung für sie dar. Denn er ist ein vollkommener Familienmensch, der sogar im gleichen Haus wie seine Eltern lebt.
Viel mehr möchte ich über die Geschichte auch gar nicht verraten, da man dieses Buch einfach selber lesen und sich überraschen lassen sollte.
Nina und Eric sind mir von Anfang an sehr ans Herz gewachsen und haben mir durchgängig sehr gut gefallen. Beide tragen schwere Lasten auf ihren Schultern und suchen jeweils in den Armen des anderen ihren Halt, um den Tag unbeschadet zu überstehen. Sie brauchen einander und haben viel zu lange gebraucht, um sich endlich zu finden. Zwei verzweifelte Seelen, denen es schwer fällt, über ihre Gefühle zu reden und vieles ungewollt kompliziert machen.
Wenn man bereits die anderen Bücher von Melanie Hinz kennt, merkt man schnell, dass sie sich im Laufe der anderen Bände beachtlich weiterentwickelt hat. Obwohl mir auch dieses Buch richtig gut gefallen hat, ist es doch das schwächste von allen. Trotzdem überzeugt es mit einer herzerwärmenden Geschichte mit zwei sehr sympathischen Protagonisten. Was ich dabei hervorheben möchte, ist Erics Zweisprachigkeit. In emotionalen Momenten (und davon gibt es sehr, sehr viele…) fällt er immer wieder in seine Muttersprache zurück. Sprachtechnisch hätte ein Amerikaner einiges wahrscheinlich leicht anders gesagt, aber das möchte ich jetzt nicht groß bemängeln. Als ich jedoch meiner Mutter von diesem Buch erzählte, meinte sie, dass sie es dann ja gar nicht lesen könnte, da sie kein Wort Englisch versteht. Dies ist definitiv ein kleines Problem an diesem Buch (was es trotzdem nicht schlechter macht, da die meisten der englischen Sprache trotzdem mächtig sind).
Im Gesamtbild hat Melanie Hinz wieder einmal mit einem wundervollen und vor allem heißen Liebesroman geglänzt und ich warte schon sehnsüchtig auf Nachschub. ;)