Rezension

Großartiges Worldbuilding, manchmal frustrierende Figuren

Der Mond des Vergessens - Brian Lee Durfee

Der Mond des Vergessens
von Brian Lee Durfee

Der Mond des Vergessens ist so unglaublich sorgfältig ausgearbeitet, dass es in seinem Umfang (immerhin knapp 900 Seiten) und den detaillierten geschichtlichen und religiösen Aspekten und Überlieferungen, von denen man erfährt, schlichtweg überwältigend ist. Ich bin sehr gespannt, wie groß diese Welt noch in den kommenden Fortsetzungen wird. Man erkennt ziemlich gut Durfees Inspiration, die er aus der epischen Fantasy-Reihe Game of Thrones von George R. R. Martin sowie den Werken Stephen Kings zieht. Die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Perspektiven und auch von verschiedenen Seiten erzählt.

In vielerlei Hinsicht erinnert Der Mond des Vergessens an klassische Fantasy-Geschichten, mit seinen vielen sehr typischen Elementen und Handlungssträngen, aber trotzdem geht es auch um politische Verstrickungen, wie wir sie heute häufig in epischer Fantasy finden. Leider gab es jedoch für mich auch einige Längen, langweilige Passagen und unnötige Szenen. Der größte Kritikpunkt ist für mich aber die Ausarbeitung der Figuren, die sich doch sehr an bekannten Klischees und Rollen orientiert und auch nie wirklich davon abweicht. Das ist zwar nicht immer schlimm, aber dann doch stellenweise recht repititiv und vorhersehbar. Insgesamt gab es hier einfach ein paar Unstimmigkeiten und Frustrationen mit den Figuren, so dass ich einige Punkte in der Wertung abziehen muss. Die vielen Passagen, die jedoch so reich an Details und gut, spannend und mitreißend geschrieben sind, lassen mich aber trotzdem gespannt auf die Fortsetzung warten.