Rezension

Große Empfehlung!

Die Zeit der Weihnachtsschwestern - Sarah Morgan

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
von Sarah Morgan

Bewertet mit 5 Sternen

Handlung:
Suzanne McBride erhofft sich, wie jedes Jahr, ein harmonisches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familie. Dieses Jahr scheint alles zu funktionieren und ihre drei Töchter Posy, Hannah und Beth wollen die Zeit in den Highlands bei ihr und ihrem Mann verbringen. Suzannes Freude darüber ist unbändig und sie will alles mögliche tun, um das perfekte Weihnachten zu organisieren. Doch eine Grippe fesselt sie ans Bett und Suzanne muss Aufgaben an ihre Töchter verteilen. Leider sind diese nicht ganz so dazu bereit, eine jede hat mit ihren eigenen Sorgen zu kämpfen. Und auch Unstimmigkeiten oder gar Streitereien sind vorprogrammiert. Ein harmonisches Weihnachten ist nur möglich, wenn sich die Damen der Familie austauschen und über lang verdrängte Geschehnisse sprechen. Wird ihnen dies gelingen?

Meinung:
Das Cover wurde farbenfroh und liebevoll gestaltet, besonders die Farbe Grün dominiert. Sie kommt nicht nur im Titel vor, sondern spiegelt sich auch in den vielen Tannenbäumen, sowie dem Himmel wieder. Als festlicher Akzent dient der Name der Autorin, der in einem satten Rotton aufgedruckt wurde. Dazu sieht man eine weite Landschaft mit viel Schnee, gemütlich aussehende Häuser, sowie drei Damen, die auf die Häuser zustreben. Hier stelle ich mir vor, dass es sich um die drei McBride-Schwestern handelt und auch die passende Szene im Buch fällt mir dazu sofort ein. Insgesamt finde ich das Bild wunderschön gestaltet und es ist wunderbar auffällig.

 

Ich erinnere mich daran, vor einiger Zeit bereits einen Roman von Sarah Morgan gelesen zu haben. Besonders die wunderbare Schreibweise ist mir in Erinnerung geblieben und genau darauf habe ich auch bei diesem Roman gehofft. Glücklicherweise wurde ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, die Schreibweise hat es mir schnell angetan. Sie war humorvoll und nicht zu steif, mit vielen kleinen Scherzen gespickt, bei passenden Gelegenheiten auch ernsthaft und stets gefühlvoll. Es ist der Autorin ganz wunderbar gelungen, die weihnachtliche Stimmung auf das Papier zu bringen und mit Worten wiederzugeben. Ein kleiner Hauch davon hat sich beim Lesen auch auf mich übertragen.

Ein weiteres Highlight bei der Schreibweise waren für mich die lebendigen und genauen Beschreibungen von einigen Orten und Situationen. So erschien für mich ganze Haus von Suzanne und ihrem Mann unglaublich gemütlich und einladend. Mir war es auch oft möglich, mir bestimmte Räume vorzustellen und einen Eindruck davon zu erhalten, wie diese eingerichtet sind. Vielleicht erschienen deshalb viele Szenerien als lebhaft und authentisch.

 

Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der die Handlung stets ohne Wertung wiedergibt. Es ist vollkommen dem Leser überlassen, wie man die Situationen, aber auch die Protagonisten einschätzt. Die Kapitel wurden auf die vier Damen der Mc-Bride Familie aufgeteilt. Es gibt am Anfang eines jeden Kapitels den jeweiligen Namen, welche der Damen im Folgenden im Vordergrund stehen wird. So erhält man auch einige Details aus dem Privatleben von ihnen, es gibt genauere Auskünfte über die Denkweise und über die Gefühle. So wurde eine jede für mich lebendiger und ich fand es äußerst interessant, wie sie miteinander agieren und wie sie denken, wenn sie allein sind. Mir war es auch möglich, einige Handlungen nachzuvollziehen und zu verstehen.

 

Ich habe einen, ganz kleinen Kritikpunkt. Diesen werde ich aber nicht negativ werten, es hat keinen negativen Einfluss auf die Handlung. Leider waren mir die Kapitel etwas zu lang. In den Kapiteln gibt es nur selten Absätze, die eine Szene abschließen und zur nächsten überleiten. Und da ich es absolut nicht mag, ein Buch mitten in einer Szene zu unterbrechen, war es ziemlich schlecht, mal schnell ein paar Seiten nebenbei zu lesen. Ich habe das Buch nur in die Hand genommen, wenn ich wusste, dass ich ausreichend Zeit habe, um zum nächsten Abschnitt zu gelangen. Manche mag das nicht stören, vielleicht ist das auch eine Macke von mir.

 

Als Setting dienen einige traumhafte Orte. Angefangen von dem urgemütlichen Haus der Familie McBride, über deren Café oder Posys wundervollen Loft. Ein jeder Handlungsort wurde mit vielen kleinen Details und viel Liebe beschrieben, sodass die Orte greifbar wirkten. Außerdem hat wahrscheinlich auch die äußerst sympathische und lebendige Art der Protagonisten dazu beigetragen, dass mir das Setting so gut gefallen hat.

Ich fand besonders den Vergleich zwischen den verschneiten Highlands und dem aufregenden New York. In beiden Gegenden wurde der Charme und die Besonderheiten stark herausgestellt und bildete interessante Gegenpole.

 

Ich hatte schon einige Male angedeutet, dass mir die Protagonisten richtig gut gefallen haben. Ihre lebendige und sympathische Art kann nur dazu verleiten, sie zu mögen.

Im besonderen Vordergrund stehen immer die vier Damen der McBride-Familie. Eine jede besitzt einen anderen Charakter, wodurch es durchaus mal krachen kann. Doch trotzdem vergessen sie nie, wie wichtig die Familie ist.

 

Von den Frauen hat mir tatsächlich die eher stille und steife Hannah am besten gefallen. Sie besitzt eine unglaublich sympathische Art und ich fand es toll, was sie für einen Wandel miterlebt hat. Ich würde sogar behaupten, dass sie sich von den Protagonisten am meisten weiterentwickelt. Bei ihr sehe ich auch oft das kleine Mädchen vor mir, welches sie in der Vergangenheit war und ich kann mich mit ihrem Charakter etwas identifizieren. Zwar bin ich leider nicht so intelligent und kann nicht sonderlich gut mit Zahlen umgehen, doch auch ich habe schon als Kind sehr gerne gelesen, war eher ruhig und schüchtern und habe mich nicht so für Sport interessiert.

 

Doch auch Suzanne, Posy und Beth waren sympathische Genossen, die mich auf ihre eigene Art und Weise beeindruckt haben. Sie kämpfen alle auf ihre Art für ihr Ziel und ihre unterschiedlichen Lebensvorstellungen waren spannend, zeigten aber auch, dass man manchmal falschen Träumen hinterherrennt oder sich von anderen stark beeinflussen lässt und diese nicht enttäuschen will.

 

Passend zu den starken und charaktervollen Damen wurden auch Herren entwickelt, die ihnen in nichts nachstehen. Sie unterstützen ihre Damen, können Fehler einsehen und wurden nicht als Sunnyboys dargestellt. Zwar treten sie nicht so oft auf und sind fast schon Nebencharaktere, trotzdem fand ich ihre starke Darstellung richtig gut. Tatsächlich fand ich es sogar gut, dass sie eine eher untergeordnete Rolle spielen und nicht ständig auftreten. Immerhin hatte ich die Erwartungshaltung, dass es sich vor allem um die drei Schwestern drehen wird und die kleinen Probleme, die sie miteinander haben.

Fazit:

Das Buch war mehr als besonders und für mich das Beste Weihnachtsbuch, was ich dieses Jahr gelesen habe. Es war äußerst stimmungsvoll geschrieben, hatte tolle Protagonisten und war nicht zu kitschig. Mich konnte die Story komplett überzeugen, es gab kein unnötiges Drama und auch keine Längen. Die Schreibweise war traumhaft locker und hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Einerseits wollte ich immer weiterlesen und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, gleichzeitig wollte ich auch nicht, dass es endet. Ich habe beim Lesen wirklich jede Sekunde genossen und möchte für den Roman eine große Empfehlung aussprechen.