Rezension

Große Enttäuschung

Nachtschwärmer - Moira Frank

Nachtschwärmer
von Moira Frank

Bewertet mit 1.5 Sternen

Zuerst will ich die positiven Aspekte benennen, die das Buch für mich einbrachte, da ich beim anderen Teil wohl mehr zu sagen haben werde. Ich fand die Charaktere haben allgemein überzeugend wie Teenager gehandelt und auch so ihre Gefühle rübergebracht, dazu muss ich allerdings später noch mal genauer drauf eingehen. Ebenfalls gefiel mir der mit eingebundene LGBTQ-Teil sehr, weil man im deutschen Buchmarkt leider nur relativ wenige Bücher dazu findet und ich das Thema gerade im Jugendlichenalter sehr wichtig finde. Viele junge Leute wissen nicht wie sie mit sowas umgehen sollen oder trauen sich nicht sich zu outen, obwohl es heutzutage immer alltäglicher wird. Deshalb hat diese Geschichte doch einen guten Einblick in dieses Thema gegeben, was jedoch mich wie wohl auch viele gestört hat, war die Umgangssprache, nicht mal so will ich es nennen, sondern die Sprache, die nicht etwa Helena, sondern all die Menschen aus der Uckermark da aus ihre Mündern kommen ließen. Rund um die Uhr kamen Ausdrücke wie "Scheiße" "Schlampe" und andere niveaulose Ausdrücke verwendet und es erschien so, als wären alle Menschen aus der Uckermark verdammt ungebildet, so wie es ihr Sprachgebrauch erschienen ließ oder seien einfach nur vorneherein unfreundlich. Als würde ein schickimicki Mädchen aus der Stadt auf Dorftöpel treffen. Ich fand das einfach nur verdammt beleidigend und unpassend, weil ich niemanden kenne der sich so benimmt und glaube, dass man sowas nicht in einem Jugendbuch braucht. Klar, ab und zu wirken solche Begriffe angesichts der heutigen Jugend passend, aber durchgehen so eine Art der Sprache durchzuziehen ist für mich unverständlich. Dazu bestanden die Sätze oft aus langen Schachtelsätzen und auch so war das Buch bis auf die letzten 20 Seiten hin echt ermüdend zu lesen. Es passierte nicht viel und wenn es mal ein bisschen spannend wurde verflog dieses Gefühl genauso schnell wie es gekommen ist. Zudem habe ich mir erhofft das der Fokus auf dem Umgang mit der Trauer bei Verlust liegt, aber dieses Thema wurde gekonnt bis zum Ende ignoriert oder in angedeuteter beklemmenden Stimmung kurz nebenbei erwähnt.

Fazit: Mich konnte dieses Buch überhaupt nicht überzeugen, da es mir einfach zu langweilig vorkam und in die Länge gezogen wurde. Auch für die, nach meinen Erwartungen wichtigen Themen, wurden zu oberflächlich oder unvollkommen beinhaltet. Diese Buch ist wohl eher für Fans von Tschick zu empfehlen, die einfach mal eine kleine Abenteuergeschichte im ländlichen zur Entspannung brauchen.