Rezension

Große Erwartungen, große Enttäuschung

Ein Mord macht noch keinen Sommer - Martha Grimes

Ein Mord macht noch keinen Sommer
von Martha Grimes

Bewertet mit 2 Sternen

Der unglaublich unsympathische Literaturagent Hess macht der jungen Autorin Cindy Stella das Leben schwer;  ein Rechtsstreit droht. Aber die Autorin bekommt unerwartet Hilfe von zwei ganz besonderen Auftragskillern, einem Bestsellerautor, einem Verleger, einem Fisch und noch ein paar anderen Personen. Der Literaturagent muss weg, aber ein Mord wäre einfach zu langweilig. Mit einem amüsanten Plan versucht die bunt zusammengewürfelte Gruppe, den ungeliebten Hess ins Exil und in den Wahnsinn zu treiben.

Stil, Machart, Meinung

Ich muss sagen, die Story ist gut. Besonders, dass sie in der Literaturbranche spielt, finde ich natürlich sehr interessant. Nur sie ist mir einfach viel zu lang! Wenn ein so dicker Wälzer so lange braucht, um die Handlung zu entwickeln, dann geht mir auf der Strecke die Luft aus. Ich war zwar irgendwie interessiert, wie es denn weitergeht – aber ich hatte nie wirklich Lust, das Buch überhaupt in die Hand zu nehmen. Nach diesem Gefühl, braucht man zur persönlichen Meinung  eigentlich nicht mehr viel zu sagen.

Trotzdem fühle ich mich, als müsste ich mich dafür rechtfertigen, dass Buch nicht grandios gefunden zu haben. Denn ich hatte große Erwartungen! Martha Grimes, ich hatte vor ewig langer Zeit gern mal den einen oder anderen Inspector Jury Roman gelesen, ist eine große Nummer im Literaturbusiness. Wenn die dann auch noch über das Literaturbusiness schreibt und einen Literaturagenten von zwei sehr netten Auftragskillern in den Wahnsinn treiben lässt, dann hat bei mir riesige Erwartungen ausgelöst.

Tja, die Story ist gut. Einige Charaktere, besonders die beiden Auftragskiller die eine Person nur töten, wenn sie sie wirklich nicht mögen, sind großartig. Aber dann sind da so viele Leute, sodass ich bei der Mitte des Buches einige Male noch nicht sicher war, wer da nun mit wem redet. Die Charaktere mit Potential kommen zu kurz, weniger Leute mit mehr Raum hätten der Sache gut getan. Es gibt ganz interessante Vorfälle, Szenen, Gespräche – aber das große Ganze dauert mir zu lange. Es ist ja auch ein großer Plan, bei dem viele Rädchen ineinandergreifen müssen, um am Ende den Literaturagenten in die Flucht zu schlagen.

So muss ich denn gestehen, dass ich ab zwei erwartungsvollen Dritteln dann meine Lust gegen Null strebte und ich den Rest eher im unentspannten Speedreading mit Mut zur Lücke gelesen habe, damit mir keiner nachsagen kann, dass ich ja ein Buch nicht schlecht bewerten kann, wenn ich es nicht bis zum erlösenden Ende gelesen habe..

Hier habe ich gekürzt, ein bisschen mehr gibt’s noch auf meinem Wordpress- Blog: http://wp.me/p6tREn-1oJzc

Fazit

Dieses Buch war nicht meins, und mehr als 2 Sterne kann ich nicht geben. Ich mag trotzdem einige der Figuren sehr und sehe, wo die Autorin mit ihrem großen, unterhaltsamen Plan hinwollte. Den Einblick hinter die Kulissen der großen Verlage und Verleger fand ich interessant. Aber wenn ich ein Buch nicht lesen will, es lag auch schon lange halbgelesen bei mir rum, dann will ich es halt nicht lesen. Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch, aber nur weil ein großer Name schreibt zwinge ich mich ja nun nicht, ein Buch zu mögen..